Stetten
In Stetten sind alle Mitarbeiter am Mitentwickeln

Jürg Zwahlen hat aus der Birchmeier Sprühtechnik ein Hightechunternehmen gemacht. Seit 2003 ist er Hauptaktionär und VR-Präsident und beschäftigt rund 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Dieter Minder
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Unternehmer Jürg Zwahlen kontrolliert das Testgerät für den Rapidon-Behälter. Alex Spichale

Unternehmer Jürg Zwahlen kontrolliert das Testgerät für den Rapidon-Behälter. Alex Spichale

«Wir streben die Leaderschaft bei der Qualität und neuen Entwicklungen an», sagt Jürg Zwahlen. Seit 2003 ist er Hauptaktionär und VR-Präsident der Birchmeier Sprühtechnik AG in Stetten. Mit hoher Qualität und Neuerungen hält sich das Unternehmen bei Geräten für Sprüh- und Schäumtechnik an der Spitze. «Das ist eine unabdingbare Voraussetzung um in der Schweiz erfolgreich fabrizieren und die Produkte weltweit exportieren zu können», sagt Zwahlen.

Höchste Qualität ist das Ziel

«Wir beschäftigen rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weitere Zahlen geben wir nicht bekannt», sagt Zwahlen. Im Jahre 2003 hatte er das früher in Künten angesiedelte Unternehmen übernommen. Heute befindet sich die Birchmeier Sprühtechnik AG in den ehemaligen Räumen der Belinox in Stetten.

Die Mitarbeiter sind in der Produktion, Verwaltung, Verkauf, Marketing und Entwicklung tätig. Dabei hat die Entwicklungsabteilung für Zwahlen einen besonderen Stellenwert. «Wir streben nicht Grösse an, sondern langfristige, gute Beziehungen, zu unseren Kunden und Lieferanten.» Das sei zu erreichen, wenn alle Produkte höchste Qualitätsansprüche erfüllen. Mit neuen Produkten, wie dem Benzintank Rapidon oder dem Granulatstreuer Granomax bietet er im Unternehmen entwickelte Lösungen an. «Es ist mein Ziel, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gute Ideen einbringen.»

In der Entwicklungsabteilung werden die Ideen zur Marktreife gebracht: «Damit erhalten wir unsere Kompetenz.» Ein Unternehmen müsse sich entscheiden, ob es Preisführer oder Leistungsführer sein wolle. «Für mich ist der Entscheid klar, wir wollen Leistungsführer sein.» Die Preisführerschaft sei im schweizerischen Umfeld nicht möglich. «Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir unsere Kompetenz durch Weiterentwicklungen beweisen.»

Bis aus einer Idee ein verkaufsfähiges Produkt wird, dauert es 2 bis 3 Jahre. Und hier liegt eine Forderung von Zwahlen, sowohl an sich selber wie an seine Mitarbeiter: «Wir müssen Produkte noch schneller in der Markt bringen.»

Die schädliche Sonne über Florida

Ergänzt werden Entwicklung und Produktion durch ein konsequentes Qualitätsmanagement. Jede Beanstandung wird erfasst und Massnahmen besprochen. «Daraus resultieren bis zu 100 Änderungen und Verbesserungen pro Jahr.» Beispiel: Als festgestellt wurde, dass die Drucktanks der Spritzen in Florida und Texas schneller kaputt gehen, wurden umfassende Abklärungen getroffen. «Die Ursache: Dort ist es heisser und die UV-Strahlen setzen dem Kunststoff mehr zu.»

Zusammen mit dem Katz (Kunststoff Ausbildungs- und Technologiezentrum Aarau) wurde eine Lösung gefunden. Wenn immer möglich, strebt Zwahlen die Zusammenarbeit mit schweizerischen Unternehmen an. «In der Schweiz gibt es gute Kompetenzcluster, wir stellen aber fest, dass das Wissen ins Ausland abwandert.» Seine Lieferanten sind vor allem Schweizer Betriebe.

Flexible Produktion

Im sogenannten Montage-U werden verschiedene Geräte montiert. Die U-förmige Anordnung aller Arbeitsschritte ergibt einen effizienten Ablauf. Die Mitarbeiter montieren so jeweils das komplette Produkt. Je nach Bedarf wechseln die Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen den Arbeitsplatz und montieren ein anderes Produkt. Das ergibt eine hohe Flexibilität zur Auftragsabarbeitung. Durch die Möglichkeit ein komplettes Produkt montieren zu können ist die Arbeit interessanter und abwechslungsreicher.

Die Tanks der Sprühbehälter werden in Stetten hergestellt. Dazu pressen Kunststoffmaschinen zuerst ein Schlauchstück. Um dieses legen sich dann zwei halbe Matrizen, deren inneres die Form des Tanks hat. Mit Luft wird das Schlauchstück aufgeblasen und es schmiegt sich an die Innenwände der Matrizen. Für den Laien hat der Herstellungsvorgang gewisse Ähnlichkeit mit der Herstellung von Schokoladeosterhasen. Auch sie entstehen in Negativformen.

Mit laufenden Kontrollen während der Produktion wird die Qualität der Produkte gesichert.