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Auf der Mellingerstrasse wird die Mittelinsel beim Bushalt Ziegelhau nicht - wie erst vermutet - entfernt. Der Quartierverein ist erleichtert.
So schnell wie heraufbeschworen ist der «Inseli-Gate» um die verschwundene Mittelinsel auf der Mellingerstrasse wieder gelöst. «Die Ursache war ein Missverständnis in unseren Reihen», sagt Gesamtprojektleiter Marius Büttiker vom Kanton und erklärt: «Im Hinblick auf den Belagseinbau am übernächsten Wochenende werden alle Inseln provisorisch entfernt. Aufgrund der ersten Erfahrungen mit der sanierten Strasse wollte man prüfen, ob eine andere Platzierung der Insel mehr Sinn macht.» Die Bushaltestelle Ziegelhau liegt stadtauswärts beim Restaurant Meierhof. Weil dort der Bus wegen zu- und wegfahrender Autos oft etwas weiter vorfährt, schlugen Planer des Kantons vor, die Mittelinsel zu verschieben. Laut Büttiker lautete die Überlegung: «Prüfen, ob sie weg- und anderswo platziert werden kann».
Die Geschichte war folgende: Am vergangenen Freitag entdeckten Quartierbewohner, dass die besagte Mittelinsel entfernt wurde. Lukas Frey, Co-Präsident des Quartiervereins, gelangte postwendend an das Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Die irreführende Antwort lautete: «Der Departementsvorsteher hat entgegen dem Projekt entschieden, dass die Insel vor dem Restaurant Meierhof entfernt wird. Damit können haltende Busse überholt werden. Deshalb wurde die Insel am Freitag rückgebaut. Die anderen Inseln bleiben bestehen.» Begründet wurde die Massnahme damit, dass gleich daneben die Passerelle, in nächster Nähe ein Fussgängerstreifen und auf Höhe der gegenüberliegenden Bushaltestelle eine Mittelinsel sei.
Lukas Frey ist froh, dass es sich um ein grosses Missverständnis beim Kanton selber handelt. Denn mit dem Kanton sei vereinbart worden, alle Übergänge bei den Bushaltestellen mit Inseln zu sichern, damit die Autos weder stadtein- noch stadtauswärts den Bus überholen können.
Das Betriebs- und Gestaltungskonzept für die Mellingerstrasse sieht laut Kanton nicht vor, dass der Bus bei den Haltestellen überholt werden kann. Damit will man den öffentlichen Verkehr in beiden Fahrtrichtungen bevorzugen, zudem wäre es verkehrs- und sicherheitstechnisch nicht verantwortbar. Die Abklärungen haben ergeben, dass es keine bessere Variante gibt als die bisherige. «Deshalb wird die Insel nach der Sanierung an der gleichen Stelle platziert, wie auch die anderen auf dem betroffenen Abschnitt», sagt Büttiker. Da für den anstehenden Deckbelagseinbau ohnehin alle Inseln entfernt werden müssen, würden auch keine Mehrkosten entstehen.
Mit Sander Mallien (GLP) und Florian Vock (SP) haben bereits zwei Badener Grossratsmitglieder den «Inseli-Gate» aufgreifen wollen. In einer Interpellation verlangten sie vom Kanton Auskunft darüber, warum der Rückbau der Insel trotz Übereinkommen bei der Planung angeordnet worden sei, warum der öffentliche Verkehr nun plötzlich behindert werden soll und warum der motorisierte Individualverkehr höher gewichtet werde als die Interessen des öffentlichen Verkehrs und der Quartierbewohner.