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Wie es eine Villa am Ländliweg in Baden auf die Immobilienseite der «New York Times» geschafft hat.
«Diese aussergewöhnliche Liegenschaft ist über den Ufern der Limmat situiert und liegt am Ende einer Privatstrasse in einer gehobenen Wohngegend.» So beginnt ein Inserat für eine Villa in Baden. Dieses findet sich jedoch nicht auf den geläufigen Schweizer Immobilienseiten wie Immoscout oder Comparis, sondern auf der Real- Estate-Seite der amerikanischen Zeitung «New York Times».
«Es handelt sich um ein sehr spezielles Haus», sagt Annelies Wüst, Inhaberin des Unternehmens Wüst und Wüst, das exklusives Wohneigentum und eben auch besagte Villa vermittelt.
Die Villa am Ländliweg wurde 1955 vom Badener Architekturbüro Bölsterli und Weidmann im Bungalowstil erbaut und weist eine Nutzfläche von 280 Quadratmetern sowie eine Grundstücksfläche von 2541 Quadratmetern auf. Heute ist das Haus ein schützenswertes Gebäude und im Bauinventar der Stadt Baden eingetragen. Das von der Strasse aus nicht sichtbare Anwesen befindet sich in unmittelbarer Nähe der bekannten Villa Boveri auf dem ehemaligen Parkareal der Villa Funk. Fünf Schlafzimmer und drei Badezimmer sowie ein Kamin vervollständigen dieses eben so «spezielle» Objekt.
«Speziell heisst für uns aber nicht nur, dass ein Objekt einfach teuer oder luxuriös ist», stellt Wüst klar. «Sondern, dass es eine grosse Liebhaberkomponente aufweist und wir den richtigen Käufer dafür finden wollen.» Deshalb wurde das Inserat nicht nur auf der eigenen Internetseite von Wüst und Wüst, sondern auch in Amerika aufgeschaltet.
Diese Strategie sei aber nicht neu: «Auch in der Vergangenheit haben wir so schon einen in Amerika lebenden Schweizer als Käufer einer Schweizer Immobilie gefunden», sagt Wüst. Die gehobene «New York Times» eigne sich für diese Suche am besten: «Wir können uns beispielsweise auch einen Kunstsammler als Käufer vorstellen», so Wüst. Der Garten des Anwesens sei schliesslich gross genug für eine Skulpturensammlung. Die Stillvermarktung findet seit dem Sommer statt.
Inseriert wurde die Villa von Christie’s International Real Estate, einer Partnerin von Wüst und Wüst und gleichzeitig der Luxusimmobilienarm des bekannten Auktionshauses. Das Unternehmen bietet nebst Liegenschaften in der Schweiz auch Häuser in Kanada, Hawaii oder Moskau an. Auf der Internetseite der «New York Times» findet sich aber nicht nur die Badener Villa: Insgesamt 676 Schweizer Objekte werden über die amerikanische Zeitung angeboten. Die meisten davon in der französischsprachigen Schweiz und im Wallis.
Vieles haben sie gemeinsam: mehrere Schlaf- und Badezimmer, aussergewöhnliche Lagen, riesige Grundstücke und vor allem einen hohen Preis. Teilweise kosten die Anwesen mehrere Millionen Franken. Auch die Badener Villa dürfte nicht aus der Reihe fallen. Gerüchten zufolge soll sich der Verkaufspreis auf rund fünf Millionen Franken belaufen. Annelies Wüst will den wahren Verkaufspreis aus «Schutz der künftigen Eigentümerschaft» nicht nennen. Nur so viel: Sie kostet weniger als diese fünf Millionen.