Die Stadtcasino Baden Gruppe hat wie angekündigt die Konzessionsgesuche für Baden und Locarno fristgerecht eingereicht, um sie ab 2025 weiterführen zu können. An beiden Standorten sind grosse Investitionen geplant.
Beim Grand Casino Baden stehen mehrere Bauprojekte an. Zum Ersten soll das «Foyer», der Eingangsbereich, zu einer Bar und Lounge umgesteltet werden, wie die Stadtcasino Baden Gruppe mitteilt. Zum Zweiten: Im Spielsaal, im Bereich über der Hauptbar, werde ein neues Zwischengeschoss eingezogen: Die hier entstehende «Arena» soll Raum schaffen für neue, interaktive Spielangebote.
Die Investitionen haben Eingang gefunden in das Gesuch für eine erneute A-Konzession. Die Stadtcasino Baden Gruppe hat fristgerecht, also bis Ende Oktober, je ein solches für die Standorte Baden und Locarno bei der Eidgenössischen Spielbanken-Kommission ESBK eingereicht. Ab 2025 ist für den Betrieb eines Casinos eine neue Konzession notwendig.
Ende 2024 laufen die aktuellen Konzessionen aller 21 Schweizer Spielcasinos aus. Im April hatte der Bund 23 Konzessionen für Casinos im Land, verteilt auf ebenso viele Zonen, ausgeschrieben.
Die neue Bar im Foyer soll auch tagsüber geöffnet sein und nicht nur Casinogästen offenstehen. «Das neue Foyer macht auch den Kurpark attraktiver, weil es den Besucherinnen und Besuchern dort eine neue Möglichkeit verschafft, etwas trinken oder essen zu gehen», sagt CEO Michael Böni gemäss Mitteilung. «Das Foyer soll aber auch der Kleinkunst Raum geben. Das können Auftritte von Musikerinnen oder Musikern sein, aber auch Ausstellungen, eine Radio-Talkshow oder Lesungen sind denkbar.»
Böni weiter: «Wir zeigen in unserem Gesuch auf, wie wir das erfolgreiche ‹House of Entertainment›-Konzept in Baden stetig weiterentwickeln.» Das Konzept sieht vor, rund um die klassischen Casino-Spiele weitere Entertainment-Angebote zu gruppieren und damit ein umfassendes Unterhaltungspaket anzubieten.
Bauprojekte vor 2025 umsetzen
Die baulichen Änderungen sollen noch vor dem Start der neuen Konzessionsperiode im 2025 realisiert werden. «Wir wollen mit dem Start der neuen Konzession mit allem bereit sein», sagt Böni.
Das kommt nicht von ungefähr: Der Beginn der neuen Konzessionsperiode fällt mit einem Jubiläum zusammen: 2025 wird die Casino-Liegenschaft exakt 150 Jahre alt sein. 1875 war das damals neue Kursaalgebäude nach zweijähriger Bauzeit eröffnet worden.
Für das Casino in Baden, das seit 20 Jahren besteht, beantragt die Grand Casino Baden AG erneut eine A-Konzession. «Mit einer Wertschöpfung von über 100 Millionen Franken pro Jahr leistet es einen bedeutenden volkswirtschaftlichen Beitrag für die Region und beschäftigt über 370 Mitarbeiter», unterstreicht die Stadtcasino Baden AG.
Ein Konzessionsgesuch hat auch die im September 2022 von der Stadtcasino Baden Gruppe übernommene Casinò Locarno SA eingereicht. Das Casino Locarno verfügt seit 2003 über eine B-Konzession und hat erneut eine solche beantragt.
Beide Spielbanken auch mit Online-Casinos
Die Stadtcasino Baden Gruppe beantragt mit dem Gesuch auch eine Erweiterung der Konzession für ein Online-Casino, und zwar an beiden Standorten. Das vom Grand Casino Baden betriebene Online-Casino jackpots.ch ging 2019 als erstes Schweizer Internet-Casino online.
2021 lagen die Erträge bei 46 Millionen Franken und waren fast so hoch wie jene des klassischen Casino-Geschäfts. Die Software der Plattform hat das Technologieunternehmen Gamanza entwickelt, das der Stadtcasino Baden Gruppe gehört.
Auch das Casinò Locarno soll mit «casinello.ch» ein eigenes Online-Casino erhalten. Es wird ebenfalls auf der Gamanza-Plattform betrieben.
Die ESBK prüft nun die Konzessionsgesuche. Dies wird bis zu einem Jahr dauern. Der Bundesrat wird bis im Herbst 2023 entscheiden, wer den Zuschlag für die Konzessionen erhält. Die Betreiber haben danach also noch ein Jahr Zeit, ehe die neue Konzession greift.