Baden
Israelitische Kultusgemeinde distanziert sich vom Konflikt Bollag-Müller

Die Israelitische Kultusgemeinde Baden distanziert sich von der «politischen Auseinandersetzung» zwischen ihrem Präsidenten Josef Bollag und dem Badener Stadtammmann Geri Müller.

Nadja Rohner
Drucken
«Private politische Auseinandersetzung»: Josef Bollag, Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, und Geri Müller, Badens Stadtammann.

«Private politische Auseinandersetzung»: Josef Bollag, Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, und Geri Müller, Badens Stadtammann.

Keystone

In den Wirrungen um Geri Müller und seine Nackt-Selfies ist gestern über den Badener Josef Bollag berichtet worden. Bollag ist nicht nur ein bekannter Gegner Müllers, sondern auch Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Baden.

Diese distanziert sich nun in einer Medienmitteilung – kurioserweise von Bollag selbst unterzeichnet – von der Selfie-Geschichte und vom Konflikt Bollag-Müller: «Die Israelitische Kultusgemeinde Baden möchte klarstellen, dass es sich bei der politischen Auseinandersetzung zwischen Dr. Bollag und Herrn Stadtammann Müller um eine private politische Auseinandersetzung handelt», heisst es in der kurzen Stellungnahme. «Die jüdische Gemeinde hat weder in der Vergangenheit noch gegenwärtig dem Präsidenten ein Mandat erteilt, politisch aktiv zu sein.»

«Anziehungspunkt für Islamisten und Antisemiten»

Bereits bei Geri Müllers Stadtammann-Wahlkampf Anfang 2013 war Bollag als Gegner Müllers aufgetreten. Kritisiert hatte er «nicht Müllers offensichtliche antiisraelische Position«, sondern Müllers „Kooperation mit antisemitischen Kreisen wir der Hamas». Ein Mitglied der Kultusgemeinde sagte auch: «Wird Geri Müller Stadtammann, droht Baden zu einem Anziehungspunkt für Islamisten und Antisemiten zu werden.»

Heute schreibt die Kultusgemeinde in ihrer Stellungnahme: «Die Verbindung von Geri Müller zur Hamas, welche zur Erreichung politischer Ziele auch jüdische Einrichtungen ausserhalb Israels bedrohen, hat die Mitglieder beängstigt.» Die Kultusgemeinde stellt aber auch klar: «Wir respektieren den Einsatz von Stadtammann Müller für die Stadt Baden.»

Gezeichnet haben das Schreiben neben Josef Bollag auch die Vorstandsmitglieder Raphael Weisz und Alexander Hofmann.