Sechs verschiedene Formationen spielten am Jubiläums-Special des Vereins «Jazz in Baden» im Stadtbistro.
Samstag war Jazztag im Stadtbistro Isebähnli: Der Verein «Jazz in Baden» veranstaltete unter der Affiche «Jazz von Mittag bis Mitternacht» seinen zweiten Jubiläumsanlass zum 40-jährigen Bestehen. Sechs verschiedene Formationen, alle von Mitgliedern aus dem innersten Vereinszirkel geleitet, präsentierten im Verlaufe des Nachmittags und Abends ihre Musik.
Die je knapp einstündigen Konzerte vermittelten einen repräsentativen Einblick in die stilistische Ausrichtung, die der Verein mit seinen wöchentlichen Montags-Konzerten verfolgt. Es war letztlich ein sehr familiärer Anlass, ein Treffen auch von Musikern unter sich, ein Wiedersehen von Freunden und Bekannten. Eine starke Publikumsrochade blieb aus, wer einmal drin war, zog durch, zumal das Programm sich als sehr kurzweiliger erwies. Der ehemalige Vereinspräsident Beat Blaser moderierte den Anlass. Er blickte in die Anfänge des Vereins zurück, erläuterte dessen Sinn und verstand es, die Erfolgsgeschichte der Montags-Konzerte zu begründen.
Ursula Bachmann (Gesang, Klavier) und Djamal Moumène (Gitarre, Gesang) eröffnete den Konzertreigen mit verträumten, sinnlichen Klängen, scheuen Emotionen und warmem Gesang auf poppig-jazzige Weise. Danach trat Rea Hunziker auf mit ihrem Quartett «Rea Som». Ein quicklebendiger, erfrischender Set mit brasilianischer Musik der mittlerweile routinierten und ausstrahlungsstarken Sängerin, begleitet von Solisten mit viel melodischem Sinn. Aufgefallen: das auf dem eigenen Körper gespielte «Schlagzeug»-Soli Samuel Messerlis.
Die «Jazz-Funk-Workshop»-Band der Kanti Wettingen stützte sich auf eine groovende Rhythmusgruppe. Bei den Bläsern und Gitarristen wechselten sich verhaltene, zuweilen schüchterne Soli mit verblüffend reifen, zupackenden Improvisationen. Von der «Fellowship Band» (Bernhard Bamert, Posaune; Jodok Hess, Klavier; Peter Hunziker, Bass; Hannes Hänggli, Schlagzeug) erklang erstmals an diesem Anlass Straight-Jazz in reinster Form: swingend-tänzelnde, zeitlos schöne Musik mit zwei hochklassigen Solisten und den Vereinspräsidenten als feine, geradlinige Rhythmiker.
Die Bassistin Stefanie Kunckler und ihr Quintett «Ymonos» spielten ätherische, stark strukturierte Musik mit pulsierenden Rhythmen und beherrschenden Basslinien, viel Freiraum für das Piano und beruhigenden Passagen von Bass-klarinette und Akkordeon. Spätabends ein illustres Ad-hoc-Quartett (Daniel Affentranger, Altsax; Claude Stucki, Gitarre; Jérémie Krüttli, Bass; Maxime Paratte, Schlagzeug). Luftige Saxophon-Linien, leichte, sparsame Gitarren-Läufe, prägnantes Besenspiel des Schlagzeugers – Sound erinnerten an den Cool-Jazz der 1950er-Jahre.