Baden
Jetzt gehts vorwärts am Martinsberg

Das Teilgebiet Martinsberg soll umgestaltet werden. Mit der Sondernutzungsplanung wird die Basis für das Wohnprojekt «Bel Étage» gelegt. Noch gibt es die Möglichkeit, am Projekt mitzuwirken.

Roman Huber
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Viel Wohnen, viel Freifläche am Fuss des Martinsbergs. zvg

Viel Wohnen, viel Freifläche am Fuss des Martinsbergs. zvg

Limmattaler Zeitung

Zurzeit läuft das Mitwirkungsverfahren der Sondernutzungsplanung für das Teilgebiet Martinsberg (Innenstadtzone Nord). Aus der Amts-Planungssprache übersetzt: Wer sich dafür interessiert, wie das Gebiet am Rande der Industriezone am Martinsberg-Hang bebaut und gestaltet werden soll, kann zurzeit bei der Abteilung Planung und Bau die Pläne studieren und mitwirken.

Avadis möchte 2012 bauen

Das Siegerprojekt Bel Étage des Badener Büros Burkard Meyer Architekten bildete die Basis für den Gestaltungsplan und die Sondernutzungsvorschriften. Dieses sieht am Martinsberg zwei speziell konzipierte Turmbauten mit knapp 100 Wohnungen vor. 10000 m2 beträgt die gesamte Wohnfläche, das sind 10 Prozent des Wohnanteils, wie er gemäss dem Entwicklungsrichtplan für Baden Nord gefordert wird.

Die ruhige Lage am Hangfuss und die Aussicht rechtfertigen einen hohen Ausbaustandard. Die Avadis will aber Mietwohnungen erstellen; Avadis ist eine Anlagestiftung, hervorgegangen aus der ABB-Anlagestiftung. Die Projektierungsarbeiten laufen, sodass ein Baubeginn im Herbst in Aussicht genommen werden kann.

Öffentliche Freifläche von 2300 m2

Die Sondernutzungsplanung umfasst das Gebiet zwischen der Naturschutzfläche, der Berufsfachschule (Martinsberg-Gebäude) sowie (im Osten) der Industriebauten am Rande des ABB-Areals mit der Technikerschule. Im Perimeter befindet sich (im Süden) auch der prägnante Baumbestand des ehemaligen Bauerngutes an der Wiesenstrasse. Weil die Gebäudegrundfläche der geplanten Turmbauten wenig Land beansprucht, ergibt sich eine öffentliche Freifläche von über 2300 Quadratmetern, die es ermöglicht, die Landschafts- und Siedlungsqualität zu fördern, heisst es im Planungsbericht.

Dieser Teilbereich soll geklärt werden, sodass auch neue Räume für Quartier- und Spielfunktionen entstehen können. Darum werden die beiden Pavillons Wiesenstrasse 30a (Kinderhaus der ABB) und 28a (Ausbildungsräume der ABB) abgebrochen, während die Häuser selber erhalten bleiben. Der Plan definiert ausserdem, welche Einzelbäume und Baumgruppen geschützt werden.

ABB-Technikerschule erweitert

Auch der Verkehr wird künftig im Gebiet Martinsberg beruhigt. Derzeit gibt es 278 Parkplätze auf dem Areal. Für die «Bel Étage» sind 128 vorgesehen, 32 weitere für die Technikerschule und die Liegenschaften Wiesenstrasse 28 und 30, was unter dem Strich die Fahrten erheblich reduzieren wird.

Mit der Sondernutzungsplanung haben Stadt und ABB einen Weg gefunden, um den dringlichen Raumbedarf der Technikerschule zu stillen. Auf einen zweistöckigen Aufbau des Schulgebäudes verzichtet die ABB. Stattdessen erfolgen ein einstöckiger Aufbau und zusätzlich
ein dreistöckiger Neubau westlich des Hauptbaus. Die Lösung stammt von Diener & Diener und wird nun von den Hunziker Architekten, Dättwil, weiterentwickelt. Nach Prüfung des Kantons wird der Sondernutzungsplan nochmals öffentlich aufgelegt und danach vom Stadtrat bewilligt.