Vor dem Kleinwasserkraftwerk sammeln sich jährlich Tonnen von Kies. Im Moment sind ein Schaufelbagger und ein Pneulader dabei, den Kies vor dem Wehr aus dem Flussbett zu holen. Beim Ausbaggern spielt das Wetter aber nicht immer mit.
Alle drei Jahre wird in der Reuss gebaggert, doch dieses Jahr bereiteten die Regengüsse der letzten Tage Schwierigkeiten. Deshalb fiel der Termin für letzte Woche ins Wasser. Jetzt wurde aber der Abfluss des Vierwaldstättersees gedrosselt und die Bauarbeiten konnten doch noch losgehen.
Im Wesentlichen werden Geschiebeablagerungen aus dem Flussbett entfernt. «Der Kies darf aber nicht aus dem Flussbett genommen werden», sagt Peter Morf, Leiter für Betriebstechnik des Kleinwasserkraftwerks Windisch. Das Geschiebe ist wichtig für das Ökosystem des Flusses. «Der Kies im Fluss ist eine Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen», so Morf.
Dass im Fluss Kies mitgetragen wird, ist ein natürlicher Prozess, doch aufgrund des Stauwehres bei der Spinnerei Kunz in Windisch wird dieser Kies vor allem auf der Innenseite der Flussschlaufe angesammelt. Da das Modell der Wehranlage schon älter ist, lässt sie lediglich in der Mitte Kies durch. Bei modernen Wehranlagen besteht das Problem nicht, denn diese lassen den Kies vollständig durch.
Im Moment sind ein Schaufelbagger und ein Pneulader dabei, den Kies vor dem Wehr aus dem Flussbett zu holen und ihn dahinter wieder dem Fluss zu übergeben. Doch Kies ist nicht das Einzige, was in der Reuss liegt. Am Flussufer liegen ein Fahrrad und ein Autoreifen, die der Bagger herausgefischt hat.
Fremdstoffe im Fluss
«Es ist alles Mögliche in den Flüssen, von Schlamm über Holz bis zu Metall, das aussortiert werden muss», sagt Peter Morf dazu. Für den Transport dieser aussortierten Stoffe wird mit ungefähr 60 Lastwagenfahrten gerechnet, die dann über die Zollstrasse und die Reussdörflistrasse fahren.
Ein weiterer Unfall eines Bagger, der im Fluss baden geht, wird nicht erwartet. Die Gefährte stehen neben und nicht in der Reuss. Auch vor unverhofftem Hochwasser würden die Arbeiter frühzeitig gewarnt werden. «Wir sind jederzeit über den Pegelstand in der Reuss im Bild», sagt Peter Morf zuversichtlich.