Der ehemalige Bezirkstierarzt Josef Zihlmann plädiert für Vorsicht, aber gegen übertriebene Panik. Sein Ratschlag an die Hündeler: Hunde an die Leine.
Herr Zihlmann, erinnern Sie die Geschehnisse in Spreitenbach an die Wursträdchen, die vor vier Jahren vor Ihrer Dietiker Praxis gefunden wurden?
Josef Zihlmann: Man denkt in der Tat wieder an diese Zeit, als es in der Region einige Schreckensmomente für Hundehalter gab. Meist stellten sie sich jedoch nicht als vorsätzliche Vergiftung heraus.
Wie schätzen Sie die Situation in Spreitenbach ein?
Details kenne ich nicht. Die toxikologischen Untersuchungen, die zurzeit im Gange sind, werden Licht ins Dunkel bringen.
Bis das Resultat feststeht, sind Hundehalter verunsichert. Ist dies gerechtfertigt?
Vorsätzliche Vergiftungen machen nur einen Bruchteil aller Vergiftungen bei Haustieren aus. Trotzdem muss man als Tierarzt immer im Hinterkopf haben, dass es sich um eine solche handeln könnte.
Wie viele Fälle von Vergiftungen haben Sie pro Jahr in Ihrer Praxis?
Rund fünf bis zehn Fälle.
Wie vergiften sich diese Tiere?
Im Winter stellen Frostschutzmittel eine grosse Gefahr dar. Aber auch Maus- und Rattengift sowie viele Pflanzen – wie der Weihnachtsstern – sind für Haustiere giftig.
Was raten Sie den verängstigten Spreitenbacher Hündelern?
Beim Spazieren soll der Hund an der Leine geführt werden, braucht er Auslauf, kann man eine längere Leine verwenden. Hundehalter müssen immer im Auge behalten, ob ihr Tier etwas frisst. Ein Maulkorb wäre eine weitere Möglichkeit.