Der regnerische Sommer hat der Tourismusbranche zu schaffen gemacht. Dennis Kaufmann, Leiter der Badener Jugendherberge, ist jedoch positiv überrascht.
«Wir haben nichts von dem schlechten Sommer gemerkt», sagt Dennis Kaufmann, Leiter der Jugendherberge Baden. «Wenn es so weitergeht, ist unsere Bilanz sogar besser als letztes Jahr.» Zusammen mit seiner Partnerin Anja Gühlcke leitet er die Jugendherberge seit zwei Jahren.
Im März fängt die Saison in der Jugendherberge an. Die meisten Gäste sind dann Sportgruppen oder Klassenlager. Ein Kurs von Jugend und Sport fand auch noch statt. «Das sind unsere Stammgäste, die schon früh buchen, sagt Kaufmann. Die restlichen Plätze werden dann mit Spontangästen aufgefüllt. Diese buchen eher kurzfristig. «Das ist die heutige Kultur. Man möchte sich nicht so früh festlegen», meint er.
Ein anderer Grund sind die Annullationskosten. Sie haben strengere Vorschriften, als in der Hotellerie. Die Gäste tragen bei der Jugendherberge die vollen Kosten bei einer Annullierung. Kaufmann meint, dass sie dieses Jahr mit den fixen Gästen Glück gehabt hätten. «Wir haben viele Handwerker diesen Sommer gehabt, da ein Baustellenprojekt in der Nähe war.»
Ein weiterer Vorteil der Jugendherberge ist, dass eine Veloroute an ihrem Haus vorbeiführt. «Viele Familien und Velofahrer sind auch bei Regen gekommen.» Daraus lässt sich schliessen, dass Herr und Frau Schweizer doch noch gerne zu Hause bleiben, um das eigene Land zu geniessen oder Geld zu sparen. Generell ist er zufrieden mit dem Umsatz in den letzten Jahren.
Die Gäste der Jugendherberge Baden kommen von überall. Die meisten kommen aus den Nachbarländern oder dem Raum Europas. Dennoch gibt es auch viele Touristen aus Asien, die eine Europareise machen und einen Zwischenstopp in Baden einlegen. Das Leiterpaar macht sich keine Sorgen um die Zukunft der Jugendherberge: «Im Moment ist es uns überhaupt nicht langweilig. Das Gegenteil ist der Fall. Wir müssen sogar Absagen erteilen.»