CVP, SP, FDP und Team haben in vergangenen Monaten ihre Parteileitung neu besetzt.
Wechsel an der Parteispitze des Team Baden: Iva Marelli (29) ist als Ergänzung zu Olivier Funk (44) zur neuen Co-Präsidentin gewählt worden. Marelli ersetzt Susi Burger (56), die sich Ende des vergangenen Jahres bereits aus dem Einwohnerrat zurückgezogen hatte und sich nun nach vielen Jahren ganz aus der Badener Politik verabschiedet.
Die Wahl Marellis setzt einen Trend fort, der in Baden seit zwölf Monaten zu beobachten ist: Die grossen Parteien setzen an der Spitze vermehrt auf junge Kräfte. Gleichzeitig werden alle Parteien – bis auf die SVP und die Grünen – in einem Co-Präsidium geführt.
Die Parteileitung zu zweit bringe einige Vorteile mit sich, ist Iva Marelli überzeugt: «Ich kann von der Erfahrung von Olivier Funk profitieren, viel von ihm lernen und Schritt für Schritt mehr Verantwortung übernehmen. Wichtig sind in einem Co-Präsidium eine klare Aufgabenteilung und gleichzeitig eine gute Kommunikation.»
Warum setzen die Badener Parteien auf Politiker um die 30? Ist diese Generation besonders politaffin? Oder sind potenzielle Kandidaten im Alter zwischen 35 und 50 Jahren beruflich zu stark engagiert?
«Wahrscheinlich trifft beides zu», sagt Marelli. «Es ist sicher nicht ganz einfach, Leute für die Lokalpolitik zu gewinnen. Andererseits gibt es einige etwas jüngere Leute, die frischen Wind in die Badener Politik bringen möchten.»
Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt wurden bei der SP diesen Frühling Sandra Marini (32) und Selena Rhinisperger (29) als Co-Präsidentinnen gewählt.
Warum übernimmt nicht eine Frau die alleinige Verantwortung? «Dass wir das Amt zu zweit innehaben, hat nichts damit zu tun, dass niemand die ganze Verantwortung übernehmen will.
Im Gegenteil: Es passt zu unserer Partei, dass Entscheide breiter abgestützt sind», sagt Selena Rhinisperger. Basisdemokratie habe ganz grundsätzlich eine grosse Bedeutung bei der SP. «Ein Co-Präsidium ist daher ideal.»
Nachfolger für Matthias Bernhard (67) sind bei der FDP die beiden Co-Vize-Präsidenten Tobi Auer (26) und Oliver Steger (32); sie führen die Partei derzeit ad interim.
«Mittelfristig wollen wir jemanden finden, der das Amt alleine ausführt. Eine einzige Person soll die FDP nach aussen vertreten», sagt Oliver Steger.
Dass derzeit auf den Badener Parteipräsidentensesseln eine Verjüngung stattfinde, erachtet er als positives Zeichen. «Das zeigt, dass eine Generation nachrückt, die sich für die Stadt Baden einsetzt.»
Ebenfalls auf ein Co-Präsidium setzt die CVP: Carlo Possenti und Simon Binder (beide 29) übernahmen das Amt im Mai 2014.