Limmatpromenade
Junges Wirtepaar will nach Aarau auch in Baden ein Lokal eröffnen – New York ist das grosse Ziel

Ein junges Wirtepaar will im Sommer an der Badener Limmatpromenade ein Lokal eröffnen.

David Rutschmann
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Tobias Krummenacher und Désirée Sibold - Planen im Sommer an der Badener Limmatpromenade ein Lokal zu eröffnen
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1835 als Scheune des «Limmathofs» gebaut, später als Dépendance des Badhotels genutzt: Im Parterre der «River Residence» soll es ein neues Restaurant geben.
Tobias Krummenacher und Désirée Sibold.

Tobias Krummenacher und Désirée Sibold - Planen im Sommer an der Badener Limmatpromenade ein Lokal zu eröffnen

SEVERIN BIGLER

An der Limmatpromenade 27 in Baden soll noch dieses Jahr ein neues Restaurant mit Café und Bar entstehen. Nachdem im Obergeschoss der ehemaligen «Résidence am Wasser» vergangenes Jahr die Appartementvermietung River Residence einzog, stand das Erdgeschoss zunächst leer. Das Paar Désirée Sibold und Tobias Krummenacher aus Hausen bei Brugg hat nun die Räumlichkeiten gepachtet. Beide haben jahrelange Erfahrung im Gastro-Gewerbe und die Hotelfachschule in Luzern besucht. Die fünfjährige Ausbildung führte sie nach St. Moritz, Saint-Barthélemy in der Karibik, Peking, London und New York.

Vor zwei Jahren verabschiedeten sie sich von ihren Geschäftsleiterstellen in Aarau und Zürich und machten sich mit der Greenwich Gastro GmbH selbstständig. Im selben Jahr gründete das Paar den «Lockentopf» in Aarau. Im Untergeschoss können sich dort Kunden bei Sibolds Schwester die Haare schneiden lassen, im Erd- und Obergeschoss können sie Kaffee, Drinks und leichte Speisen geniessen. Aber Aarau ist nicht genug: Das Paar will an weiteren Standorten präsent sein. «Das grosse Ziel ist, eines Tages ein Lokal in New York aufzumachen», sagt Tobias Krummenacher.

«Es soll kein lautes Lokal werden, wir wollen uns dem ruhigen Ambiente im Bäderquartier anpassen.» Tobias Krummenacher, Gastronom

«Es soll kein lautes Lokal werden, wir wollen uns dem ruhigen Ambiente im Bäderquartier anpassen.» Tobias Krummenacher, Gastronom

SEVERIN BIGLER

Ein Coiffeur soll in Baden allerdings nicht involviert sein. «Wir passen unsere Lokale und Konzepte immer an das Umfeld an. Das bedeutet in diesem Fall, dass die Gäste sich erholen möchten und eine gesunde und leichte Ernährung suchen», so der 28-Jährige. Er betont, dass das Restaurant kein lautes Lokal sein und sich dem ruhigen Ambiente im Bäderquartier anpassen soll. Die Karte wird also von Gerichten mit Fisch, Gemüse und leichtem Fleisch geprägt sein. Krummenacher und Sibold legen Wert auf regionale Produkte, mit denen sie international inspirierte Speisen zubereiten wollen. Wie in Aarau streben sie «Zero Foodwaste» an – Kunden sollen die Möglichkeit haben, Produkte im Sortiment «über die Gasse» zu kaufen. Damit wolle man auch die Lücke an Einkaufsmöglichkeiten im Bäderquartier abdecken.

Strassencafé für die Sommertage

Einen Namen trägt das neue Projekt noch nicht – eine lange Liste mit Vorschlägen steht gemäss Krummenacher im Raum. Nebst Restaurant mit Angeboten von Frühstück bis Dinner mit Take-away-Option und einem Café- und Bar-Bereich soll in der Lokalität auch der Gewölbekeller für Gruppenanlässe genutzt werden. Da das Restaurant am Ende der Limmatpromenade, direkt gegenüber dem «Limmathof», spätestens im August eröffnet werden soll, wollen Krummenacher und Sibold vor den grossen Fenstertüren ein Strassencafé erstellen. Bis zur Neugestaltung des Bäderquartiers soll ein Holzpodest dieser Idee gerecht werden.

Der Bau des nahen Botta-Bades wird frühestens 2021 abgeschlossen sein. Dass bis dahin mit einer «Durststrecke» für ein neues Restaurant zu rechnen sei – und man eben nicht wie in der Aarauer Altstadt von einem Standortvorteil profitiert – ist Krummenacher bewusst. Aber: «Wenn die Badener uns akzeptieren, können wir diese Durststrecke durchstehen. Wir rechnen mit sehr langen Arbeitstagen und sind bereit, den besten Service zu bieten.» Gerade weil er überzeugt ist, dass das Bäderquartier dereinst «boomen» wird, wollten Krummenacher und Sibold den Samen nun schon säen. Bis dahin will er darauf vertrauen, dass die Badener das Konzept des Restaurants annehmen. In zwei Jahren, ist er sicher, würde man sich um den Standort reissen.

Durch einen Zufall sei Krummenacher auf die Pacht-Anzeige gestossen. «Beim Namen wurde ich stutzig: Marco Schuchter, den Besitzer von ‹River Residence›, habe ich im Rahmen meiner Hotelier-Ausbildung in Hong Kong kennen gelernt. Wir hatten jahrelang keinen Kontakt und ich wusste nicht, dass er eine Verbindung zu Baden hat.» Schuchters Vater Peter hatte das Gebäude zum Appartementhotel umgestaltet (früher war es die Dépendance des Limmathofs). Durch die Umnutzung zur «River Residence» stand nun das Erdgeschoss leer – Peter Schuchter hatte sich dort immer ein Restaurant gewünscht.