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2002 ging das Hotel Verenahof im Bäderquartier zu. Bauherr Benno Zehnder will es wieder beleben und hat die az auf einen Rundgang mitgenommen. Geplant ist, das Hotel auszuhöhlen. Nur Dach und die beiden Lichthöfe solle bestehen bleiben.
Es ist kalt und feucht und riecht leicht modrig. Dass im ehemaligen Hotel Verenahof schon lange keine Gäste mehr aus- und eingegangen sind, merkt man sofort. Eröffnet 1846, ging der «Verenahof» 2002 endgültig zu. Geht es nach den Plänen von Bauherr Benno Zehnder, soll der «Verenahof»-Komplex – dazu gehören auch die stillgelegten Hotels Ochsen und Bären – dereinst ein Gesundheitshotel und eine Reha-Klinik beherbergen (az vom 20. März).
Geplant ist, den «Verenahof» mehr oder weniger auszukernen. Einzig die Fassade, das Dach und die beiden Lichthöfe sollen bestehen bleiben. Doch gerade bei Letzteren tun sich Differenzen zwischen Bauherr und kantonaler Denkmalpflege auf. «Ich bin davon ausgegangen, dass es reicht, wenn die Höfe als solche erhalten bleiben und von oben Licht in den Raum lassen», sagt Zehnder.
Denkmalpflege will Lichthöfe erhalten
Doch der Denkmalpflege reicht das nicht: «Wenn wir vom denkmalgerechten Erhalt der Lichthöfe sprechen, reicht es nicht, wenn nur ein leeres Volumen bleibt, das Licht von oben in den Raum trägt», sagt Reto Nussbaumer von der Denkmalpflege. Vielmehr seien die Lichthöfe in ihrer historischen Gesamtheit – man spreche hier von der Substanz – zu erhalten; also inklusive Brüstungen, Säulen und Umgänge. «Wichtig ist auch die Lichtquelle: Der Dach-Durchstich muss quadratisch sein. Eine kleinere, runde Öffnung – wie es auch schon geplant war – würde nicht ausreichen», so Nussbaumer.
Benno Zehnder ist optimistisch, dass man sehr bald einen Kompromiss finden werde. «Ich bin überzeugt, dass wir uns finden werden.» Ihm sei einfach wichtig, dass trotz Auflagen am Ende ein Gesundheitshotel sowie eine Reha-Klinik rentabel betrieben werden könnten. Dass er aber historischer Bausubstanz sehr wohl grosse Bedeutung beimesse, habe er nicht zuletzt bei der Sanierung der «Ochsen»- und «Bären»-Dépendencen bewiesen, betont Zehnder.
Geplant sind rund 80 Hotelzimmer
Bereits vor dem «Verenahof» gingen der «Bären» (1987) und der «Ochsen» (1993) zu. Auch sie sollen wieder zu neuem Leben erweckt werden. Der baufällige «Bären» – er darf aus Sicherheitsgründen gar nicht mehr betreten werden – wird komplett abgerissen. «Nur die Fassade bleibt bestehen», so Zehnder.
Beim «Ochsen» wird nur das Dachgeschoss erneuert, während das Erdgeschoss in seiner Grundstruktur erhalten bleiben soll. Insgesamt sind im ganzen «Verenahof»-Komplex rund 80 Zimmer geplant. Bauherr und Stadt sind optimistisch, dass das Baugesuch noch dieses Jahr zur Auflage kommt.