Kanti auf FM 98.1: Diese Woche werden Schülerbeiträge aus dem Unterricht und dem Leben an der Kantonsschule Baden gesendet.
Der Mensa-Jingle mit dem Wochenhit ertönte exakt um 12 Uhr auf FM 98.1: «An der Kanti Baden gibt es Schnitzel zum Mittagessen». Denn auf dem Areal der Kantonsschule parkiert der Powerup-Bus – eine mobile Radiostation. Svenja Schraner aus der 3. Kanti moderiert den ersten Beitrag an. Da sie bereits Radioerfahrung durch ihre eigene Sendung bei Kanal K hat, übernahm sie den Job.
Die zweite Stimme, die ertönt, ist die Stimme von Joris Emery. Er ist auch in der Radioredaktion, die sich aus freiwilligen und interessierten Schülern zusammenstellt. «Ich bin sehr nervös, ich moderiere und gebe anschliessend ein Interview zum Thema Kung-Fu», sagte Joris Emery nach der Redaktionssitzung. Kurz vor Sendebeginn sassen die Schüler mit dem Team des Powerup-Radios zusammen.
Chef des Teams ist Florian Karrer. Er hat bereits viele Radiowochen durchgeführt und ist angestellt vom Kinderdorf Pestalozzi, welches das Radio 1999 ins Leben rief. «Den Bus gibt es seit 2006 und pro Jahr sind wir an 30 bis 40 Schulen», sagt Karrer. «In Baden senden wir auf FM 98.1, ansonsten kann man via Web oder mit der App zuhören.»
Dank der App kann jeder die Sendungen live verfolgen und Nachrichten an das Moderationsteam in den Bus schicken. «Das Projekt soll Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben, damit ihre Interessen und Meinungen in der Öffentlichkeit gehört werden», sagt Karrer.
Die Mittelschüler berichten aus verschiedenen Fächern und dem Kanti-Alltag. Beiträge auf Französisch sowie Porträts über Secondos machen das Programm vielseitig. «Wenn das Powerup-Radio Beiträge über interkulturelle Kompetenz, Kinderrecht oder Anti-Rassismus sendet, wird im Rahmen von ‹Education 21› 50 Prozent der Kurskosten übernommen.» Dies sei dank den Interviews mit Secondos auch an der Kantonsschule Baden der Fall, sagt Karrer. Über das Radio informieren die Moderatoren über eine Spendenaktion: Schüler verkaufen Kuchen, um Geld für einen Schüler aus Kenia zu sammeln. So soll ihm der Schulbesuch ermöglicht werden.
Zusätzlich stellen Wirtschaftsmittelschüler in einzelnen Interview-Sendungen verschiedenste Unternehmen aus der Region vor. «Auch ein Interview mit dem Schriftsteller Pedro Lanz steht auf der Sendeliste», sagt Andrea Hofmann, Prorektorin an der Kantonsschule. «Ins Bus-Studio passen jeweils drei bis vier Moderatoren. Darum wurde für die anderen Schüler eine Lounge zum Zuhören geschaffen», sagt sie.
Bei der Lounge gibt es eine Bühne, auf der nebst Liveauftritten auch Interviews durchgeführt und direkt übertragen werden. «Das Programm ist im Unterrichtsgeschehen integriert», sagt Hofmann. «Die Schüler erhalten dadurch einen Einblick in den Unterricht ihrer Kollegen aus den anderen Klassen», sagt sie. Auch das klassische Radioformat Wunschkonzert findet Platz im Programm. Eine lange Playlist mit Wünschen von Schülern steht bereit, um Sendezeiten zu überbrücken.