Die Kunst geht in Baden neue Wege. Der Grund: Vier Kanti-Schüler malen ihre Kunstwerke mit Taschenlampen in die Dunkelheit und machen davon Fotos.
Die vier Kanti-Schüler der Gruppe Shinekunst beherrschen die Kunstform «Light Painting» so gut, dass sie ihre Bilder jetzt in der Badener Galerie DoK ausstellen dürfen.
«Das Prinzip ist recht simpel», erklärt Jonas Grillo. «Wir gehen in der Nacht nach draussen und stellen unsere Fotokamera auf. Die Belichtungszeit ist lange – sie variiert zwischen 30 Sekunden und mehreren Minuten.» Schliesslich malt die Gruppe mit Taschenlampen oder anderen Lichtquellen die Objekte. Ihr Pinsel ist also die Taschenlampe, die Leinwand die dunkle Nacht.
Bilder entstanden bei Maturaarbeit
«Das Schwierige bei der Sache ist: Während wir malen, haben wir keine Ahnung, ob das Bild gelingt. Wir stellen uns vor, was wir zeigen wollen und erst wenn wir das Foto auf der Kamera sehen, wissen wir, ob wir gut gezeichnet haben oder nicht», sagt Jonas Grillo. Die Bilder werden vorher von drei Mitgliedern der Gruppe besprochen –von Ursina Häfliger, Joelle Simmen und Jonas Grillo. Derweil kümmert sich Severin Oppliger um die Kameraeinstellungen. «Man muss die Kamera sehr gut im Griff haben, wenn man gute Bilder schiessen möchte», sagt er.
Die Bilder sind in der Region Baden und Wettingen entstanden. «Hier leben wir, hier ist unser Zentrum», sagt Ursina Häfliger. Die 18 Bilder, die noch bis Ende November in der Galerie zu sehen sind, entstanden im Rahmen einer Maturaarbeit an der Kantonsschule Wettingen. «Die Technik haben wir uns selber angeeignet, da die Kunstform noch sehr neu ist.
Nächtelang fotografiert
Sie seien nächtelang durch die Stadt gelaufen, hätten während Stunden fotografiert und seien dann am nächsten Morgen nach einer durchwachten Nacht wieder zur Schule gegangen, erzählt Häfliger. «Wir haben aufgehört zu zählen, wie viele Stunden wir in unser Projekt investiert haben, aber es waren Hunderte.» Die Bilder kann man kaufen. Sie seien jedoch nicht sehr teuer, sagen die jungen Künstler. «Wir möchten, dass sich jeder ein Bild leisten kann.»