Obersiggenthal
Kanton sieht Projekt Busspur nicht mehr dringlich

Wie der Gemeinderat von Obersiggenthal erfahren musste, wird das Projekt Busspur Kirchdorf-Untersiggenthal des Departements Bau, Verkehr und Umwelt offenbar nicht mehr als dringlich beurteilt. Er wehrt sich.

Corinne Rufli
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Weil hier am Knoten Landstrasse, Studacherstrasse (vorne) und Brühlstrasse (hinten) der Kreisel vom Volk abgelehnt wurde, will nun der Kanton den Bau der Busspur hinausschieben. Archiv/Walter Schwager

Weil hier am Knoten Landstrasse, Studacherstrasse (vorne) und Brühlstrasse (hinten) der Kreisel vom Volk abgelehnt wurde, will nun der Kanton den Bau der Busspur hinausschieben. Archiv/Walter Schwager

«Als einzigen Grund dafür nannte der Kanton die Ablehnung des Kreiselprojekts», sagt Toni Meier, Gemeindeschreiber von Obersiggenthal.

Das will der Gemeinderat nicht gelten lassen: «Der Gemeinderat hat dem Kanton einen Brief geschrieben und verlangt, dass er die Priorität als dringlicher setzen soll», sagt Meier. «Die durch den Grossen Rat beschlossenen Massnahmen sollen unverzüglich umgesetzt werden.» Der Gemeinderat wartet nun auf eine Antwort des Kantons.

Busspur auch ohne Kreisel möglich

Im Juni 2010 hatte die Bevölkerung das Projekt, das vom Kanton zusammen mit der Gemeinde ausgearbeitet worden war, bei der Referendumsabstimmung abgelehnt.

Das Projekt sah eine Pförtnerung mittels einer von Untersiggenthal her in der Strassenmitte verlaufenden Busspur vor, die bei der Einmündung der Brühlstrasse in einen Kreisel hätte münden sollen.

Trotz der Ablehnung des Kreisels hätte die Busspur wie geplant realisiert werden sollen. Doch gemäss neustem Terminplan des Kantons ist deren Realisierung nun erst ab 2015 vorgesehen.

Verkehr wegen Siggenthalerbrücke

Mit dieser Verschiebung ist der Gemeinderat Obersiggenthal nicht einverstanden. «Wenn der Verkehr immer mehr zunimmt, heisst das, dass der Bus im Stau stecken bleibt und die Fahrplansicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann», erklärt Toni Meier.

Nach dem Bau der Siggenthalerbrücke hatte aufgrund der starken Verkehrszunahme eine Arbeitsgruppe zusätzliche flankierende Massnahmen beschlossen. Der Regierungsrat bewilligte damals insbesondere die Busspur mit Pförtnerung. Diese Massnahme ist im Projekt Verkehrsmanagement Baden-Wettingen aufgenommen und ist vom Grossen Rat verabschiedet worden.

«Die Busspur mit Pförtnerung ist auch ohne den in der Kirchdorfer Bevölkerung abgelehnten Kreisel realisierbar», sagt Meier. «Die Busspur wäre nicht nur ein Vorteil für die Pendlerinnen und Pendler, sondern auch für den Individualverkehr. Denn so könnten stehende Autokolonnen im Siedlungsgebiet verhindert werden.»