Wettingen
Kanton verlangt weitere Sicherheitsmassnahmen im Sportzentrum Tägi

Die Eismaschine des Sportzentrums Tägi funktioniert mit rund 8 Tonnen Ammoniak. Um das Unfallrisiko zu reduzieren, muss dieses künftig während der Sommermonate aus der Kältemaschine entfernt werden. Das wird die Gemeinde 170 000 Franken kosten.

Dieter Minder
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Das Tägi ist eine beliebte Eissportanlage.

Das Tägi ist eine beliebte Eissportanlage.

Walter Schwager

. Aus Sicherheitsgründen hat der Kanton bereits 2011 nur noch eine provisorische Betriebsbewilligung - mit der Umsetzung von technischen Zusatzmassnahmen - bis zum Ende der Eissaison 2013/2014 verfügt. Damals ging man von einer früheren Sanierung des Sportzentrums aus.

Das Projekt wurde aber an der Urne abgelehnt. Nur wenn die Gemeinde zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergreift, ist der Kanton bereit, die provisorische Betriebsbewilligung weiter zu verlängern.

Jetzt unterbreitet der Gemeinderat dem Einwohnerrat einen Vorschlag, der die Gemeinde in den beiden nächsten Jahren rund 85 000 Franken kostet. «Die rund 8000 kg Ammoniak sollen künftig abgepumpt und während der Sommermonate beim Hersteller gelagert werden», sagt Gemeinderat Roland Kuster.

Damit kann das Risiko während der Badesaison, in der sich durchschnittlich 70 000 Personen im Gartenbad aufhalten, reduziert werden. Im Herbst soll das Ammoniak dann wieder in die Anlage zurück geführt werden.

Ohne diese mit dem Kanton abgesprochene Massnahme müsste die Anlage geschlossen werden. Das will die Gemeinde verhindern. Das kantonale Amt für Verbraucherschutz habe dem Vorgehen der Gemeinde zugestimmt, teilt die Gemeinde mit.

Neues Projekt für das Tägi

Vor Jahresfrist haben die Stimmberechtigten den Projektierungskredit für das Tägi abgelehnt. Momentan sind der Gemeinderat, eine Begleitkommission und die Planer daran, ein neues Projekt auszuarbeiten. «Im Frühjahr 2014 werden wir das neue Projekt dem Einwohnerrat unterbreiten», sagt Gemeindeammann Markus Dieth.

Ammoniak

Ammoniak ist ein farbloses, stechend riechendes Gas. Es besteht aus den Elementen Wasserstoff und Stickstoff (NH3). Es schmilzt bei -77,7 Grad Celsius. Sein Siedepunkt liegt bei -33 Grad Celsius. Deshalb wird es, wie im Tägi, als Kältemittel für die Herstellung von Eis verwendet. Es ist hochgiftig, wer damit arbeitet, muss Atemschutz und Schutzbrille verwenden.