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Aufgrund der finanzpolitischen Lage des Kantons will der Regierungsrat das Kloster Wettingen nicht vor 2018 ins «Museum Aargau» integrieren - also deutlich später als erhofft.
2012 diskutierte der Regierungsrat über die Integration des Klosters Wettingen in den Museumsverbund «Museum Aargau». Zu diesem Verbund gehören unter anderem die Schlösser Lenzburg und Wildegg sowie das Kloster Königsfelden. In der Antwort auf einen Auftrag von Grossrat Markus Dieth (CVP) schrieb der Regierungsrat vor zwei Jahren, dass die Integration frühestens 2014 realisiert werden könne.
Nun hat der Regierungsrat das Projekt vorläufig sistiert, «insbesondere aufgrund der finanzpolitischen Lage», wie Irène Richter, Kommunikationsleiterin des Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS), mitteilt.
2012 stand der Regierungsrat noch optimistisch gegenüber der Integration des Klosters. Es zähle «zweifelsohne zu den historisch wertvollen kantonalen Aushängeschildern» und würde das Angebot vom «Museum Aargau» sinnvoll ergänzen. Geplant war, in der Klosteranlage Rundgänge und Führungen anzubieten.
Dieser eingeschränkte Museumsbetrieb sollte den Schulbetrieb der Kantonsschule nicht einschränken, denn das Kloster «bliebe auch bei einer Integration in erster Linie Kantonsschule», schrieb der Regierungsrat 2012. Bereits vor einem Jahr erklärte das BKS, dass die Finanzierung des Projektes unsicher sei. Es rechnete mit Baukosten von rund einer halben Million Franken sowie Betriebskosten zwischen 250 000 und 350 000 Franken.
Trotz der Sistierung lässt der Regierungsrat das Projekt nicht fallen. «Er steht nach wie vor hinter dieser Idee», sagt Richner. Vor 2018 sei jedoch nicht mit der Umsetzung des Vorhabens zu rechnen. «Es werden verschiedene Optionen für eine Eingliederung geprüft», sagt sie. Genauere Angaben konnte die Kommunikationsleiterin des BKS jedoch nicht machen. «Ein definitiver Entscheid über das weitere Vorgehen soll voraussichtlich im Frühjahr 2016 gefällt werden», sagt Richner.
«Das Kloster Wettingen hat ein unglaubliches Potenzial, mit dem es nun sorgfältig umzugehen gilt», sagt Markus Dieth. Der Grossrat und Gemeindeammann von Wettingen begrüsst es, dass der Regierungsrat weiterhin an der Integration der Anlage ins «Museum Aargau» festhält.
«Sistiert ist ja nicht aufgehoben», sagt er. Handlungsbedarf für die Integration sieht er bei der vorhandenen Infrastruktur, dem Vermittlungsangebot sowie der kulturtouristischen Vermarktung. Er ist sich sicher, dass die Einbindung des Klosters ins Museum Aargau «mit wenigen organisatorischen Anpassungen realisierbar» wäre.