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Bei seinem Neubau-Projekt plant das Kantonsspital Baden aus ökologischen Gründen ein separates Rückstaubecken für das mit Abfallstoffen belastete Spitalabwasser. Die Kosten für die Kanalisation und das Pumpwerk betragen über zwei Millionen Franken.
Damit Medikamentenrückstände, Röntgenkontrastmittel und Antibiotikaresistenzen bei starkem Regen nicht direkt ins Abwasser geleitet werden, trifft das Kantonsspital Baden (KSB) bei seinem Neubauprojekt spezielle Vorkehrungen. Das Spitalabwasser wird in ein separates Rückstaubecken gepumpt, ehe es in die Kläranlage Baden weitergeleitet wird.
So wird verhindert, dass das Abwasser bei Regenwetter, wenn die Abwasserreinigungsanlage das anfallende Wasser nicht mehr ganz verarbeiten kann, direkt in die Limmat fliesst, wie das Kantonsspital Baden am Donnerstag mitteilte. Die Kosten für die Kanalisation und das Pumpwerk betragen über zwei Millionen Franken.
Dank dem geplanten Rückstaubecken mit einem Volumen von 300 Kubikmetern kann bei jeder Witterung mindestens 99,7 Prozent des Abwassers in die kommunale Abwasserreinigungsanlage in Baden geleitet werden.
Zwischen 2007 und 2010 hatte sich das Kantonsspital Baden an einer Studie des Wasserforschungsinstitutes Eawag beteiligt. Dabei wurde die Emission von Mikroverunreinigungen aus Spitälern untersucht.
Seither weiss man, dass Spitalabwässer Medikamentenrückstände, Röntgenkontrastmittel und Antibiotikaresistenzen enthalten. Mit dem Urin scheidet der menschliche Körper bis zu 70 Prozent der eingenommenen Medikamente wieder aus.
Ob und wie sich solche Abfallstoffe auf Ökosysteme auswirken, ist noch nicht im Detail erforscht. Der Bundesrat hat daher beschlossen, das Wissen über Stoffeinträge aus Gesundheitsbetrieben zu erweitern und allfällige Massnahmen zu prüfen.
Bei der Planung des Neubaus, dessen Spatenstich am 31. August stattfindet, hat das Kantonsspital Baden eng mit Wissenschaftlern, Ingenieuren und Verfahrenstechnikern sowie der kantonalen Abteilung für Umwelt zusammengearbeitet.
Die Experten kamen zum Schluss, dass eine Behandlung der KSB-Abwässer vor Ort sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll ist.
In der lokalen Kläranlage stammen nur 40 Prozent der Medikamentenrückstände aus dem Abwasser des KSB. Die restliche Menge kommt aus der Siedlungsentwässerung. Massnahmen in der ARA in Baden, so das Fazit, sind daher sinnvoller und effizienter.