Nachts ist der Fussweg vom Bahnhofplatz hinunter an die Limmat nichts für Ängstliche. Es fehlt das Licht. Das wird auch so bleiben. Einer Beleuchtung steht der Naturschutz – konkret der Schutz von Fledermäusen – entgegen.
Als wäre der Ausfall des Promenadenlifts nicht schon ärgerlich genug, werden Fussgänger auf der offiziellen «Umleitung» je nach Tageszeit einer regelrechten Mutprobe unterstellt. Offiziell deshalb, weil ein Schild beim Promenadenlift die Fussgänger informiert, wie sie bei einem Ausfall am schnellsten zum Bahnhof beziehungsweise zur Limmat gelangen. Die Skizze ist sogar auf Englisch unterlegt, damit sich auch die zahlreichen Alstom- und ABB-Mitarbeiter wie auch die Touristen zurechtfinden.
Sie können dabei nur hoffen, dass der Lift nicht nachts oder zu früher Morgenstunde seinen Geist aufgibt. Denn während die Limmatpromenade noch beleuchtet ist, liegt der schmale Weg zwischen Fluss und Bahnhofplatz fast komplett im Dunkeln. Selbst für Ortskundige – von Auswärtigen ganz zu schweigen – wird der Auf- beziehungsweise Abstieg so zur eigentlichen Mutprobe. Nur gerade eine Laterne in der Mitte des Wegstückes bringt ein wenig Licht ins Dunkel.
Naturschutz verhindert Beleuchtung
Da stellt sich die Frage, weshalb die Stadt Baden den Fussgängern eine offizielle Alternative zum Lift präsentiert, diese aber alles andere als einladend ist. «Wir sind uns der Problematik bewusst», sagt Matthias Messerli, stellvertretender Leiter des Werkhofs der Stadt Baden. Auch der Stadtrat sei schon mit dieser Frage konfrontiert worden. Trotzdem könne das Wegstück nicht ausgeleuchtet werden.
Einer Beleuchtung steht der Naturschutz – konkret der Schutz von Fledermäusen – entgegen. «Der Fussweg befindet sich in einem Waldstück, in dem sich viele Fledermäuse niederlassen», sagt Messerli. Aus diesem Grund hätten sich Pro Natura Aargau, aber auch das städtische Forstamt gegen eine Beleuchtung ausgesprochen.
Messerli wirft aber ein: «Liftwartungen finden immer zwischen 9 und 17 Uhr statt; also dann, wenn es genügend Tageslicht hat. Bleiben also noch die nicht geplanten Ausfälle. Laut Messerli komme das rund 12- bis 20-mal pro Jahr vor; vier bis sechsmal in der Nacht. «Natürlich könnte man am Anfang des Wegstücks je einen Lichtschalter anbringen, damit der Abschnitt nicht dauernd beleuchtet wäre», so Messerli. Doch auch diese Alternative würde nicht überzeugen, «da Nachtbuben mit der Lichtsteuerung nur Schabernack treiben würden».
Zuletzt gibt Matthias Messerli zu bedenken: «Wem der Weg zu dunkel ist, der kann die Verbindung zwischen dem Theaterplatz und der Limmat benutzen. Diese ist bedeutend besser beleuchtet.»