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Schüler der Primar- und Oberstufen haben Architekten und alle anderen Interessierten im Rahmen einer Tagung durch die Stadt und über die Schulareale von Baden geführt. Dabei stellten sie ihnen ihre Perspektive von Bauprojekten und eigene Ideen vor.
Raumplaner, Architekten und Sozialarbeiter haben heute die Möglichkeit erhalten, mit Kindern und Jugendlichen über baukulturelle Themen in Dialog zu treten. Anlass dazu gab das Netzwerk Bildung und Architektur, das zu einer Tagung zum Thema «Bildungsräume vernetzen» im Merkker Kulturlokal in Baden geladen hatte.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Stadträtin Ruth Müri. Sie nannte einige Veränderungen, mit der die Stadt Baden heute und auch in Zukunft konfrontiert sein wird. «Die Umstellung von fünf Primarschuljahren auf sechs und die Entwicklungen durch neue Unterrichtsformen haben Einfluss auf den Schulraum», sagte Müri. Die Schülerzahlprognosen seien ein wichtiges Instrument für die Planung von Bildungsräumen. Der Bericht «Schulraum Baden 2020» vom März 2014 zeige, dass in den nächsten Jahren 220 Mio. Franken investiert werden müssen. Für die Schüler seien dabei vor allem die Pausenräume von Bedeutung. «Bildung findet nicht nur in der Schule, sondern auch im Umfeld der Schule, also im gesamten Stadtraum, statt», sagte Müri. «Wir müssen deshalb nach neuen Ansätzen suchen.»
Die Tagung selbst beinhaltete auch einen räumlichen Aspekt. Um zu zeigen, was den Kindern und Jugendlichen am Herzen liegt, wurden die Besucher auf verschiedene Rundgänge durch die Stadt mitgenommen. Von Primarschule bis Oberstufe wurden Ideen von Schülern zusammen mit Lehrpersonen zu Projekten erarbeitet. Diese Projekte wurden den Besuchern der Tagung vorgestellt. Die Schüler erhielten die Gelegenheit, ihre Meinungen und Eindrücke einzubringen und den Raumplanern und Quartierentwicklern eigene Ideen für Bauprojekte vorzustellen.
Neuer Brunnen und Fussballplatz
So erarbeitete der 15-jährige Sekschüler Severin Zimmermann zusammen mit drei Mitschülern Modelle und Skizzen von neuen Sitzgelegenheiten für das Pausenareal der Pfaffechappe. «Das Problem mit den alten Sitzgelegenheiten ist, dass diese «Kunst am Bau» darstellen und deshalb nicht neu bemalt oder verändert werden dürfen», erklärte Nevena Torboski von der Raumschule «drumrum», welche die Schüler bei ihren Projekten begleitet hat. Des Weiteren seien die Sitzgelegenheiten aus Beton unbequem und oftmals kalt. Severin und seine Mitschüler stellen sich eine Sitzgelegenheit in Form von leuchtend bemalten Buchstaben vor, die aus einem weicheren Material sind und sich verschieben lassen. Damit wäre auch ein spielerischer Aspekt miteinbezogen.
Ein weiteres Projekt stellte der ebenfalls 15-jährige Realschüler Jimi vor. Zusammen mit einem Mitschüler und einer Mitschülerin wurden Pläne für einen grösseren Fussballplatz erarbeitet. Der jetzige Fussballplatz der ist zwischen den Brückenpfeilern der Hochbrücke eingelassen und auf beiden Seiten von Sitzbänken umgeben. Die drei Schüler wünschen sich mehr Platz, um besser spielen zu können. «Hätten wir einen grösseren Fussballplatz, dann würden wir diesen auch in der Freizeit mit Freunden nutzen», sagt Jimi.
Auch die Schülerinnen Lina, Helen und Leana stellten ihr Modell vor: Einen dreistufigen Brunnen um eine Wasserstelle auf dem Pausenareal der Pfaffechappe zu schaffen. Sacha Studer, Leiter der Fachstelle für Kinder- und Jugendanimation betont, wie wichtig es ist, die Jugendlichen ernst zunehmen. «Man muss abklären, welche Projekte durchgesetzt werden können», sagte er. Dem Schüler Jimi gefällt, dass überhaupt über ihre Anliegen gesprochen wird.
Im Rahmen der Tagung hat die Fachstelle Kinder- und Jugendanimation einen Bildungs-Stadtplan für Baden entworfen. Der Entwurf liegt bis jetzt in Papierform vor. In der Zukunft könnte der Bildungs-Stadtplan zur räumlichen Orientierung über das Bildungsangebot in Baden und zur Vernetzung von Institutionen und Räumlichkeiten dienen.