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Nach den Sportferien haben Kinder und Lehrpersonen in Untersiggenthal den neuen Kindergarten Zelgli West bezogen. Auffällig: Der Kindergarten glänzt goldig.
«Goldig wird die Fassade nur vorübergehend schimmern, während einer Zeit zwischen einem halben Jahr und einem Jahr», sagt Martin Eglin von Eglin Schweizer Architekten. «Die Hülle ist aus Messingblech.» Mit der Zeit werde der Kindergarten eine natürliche, bräunliche Patina erhalten, so die Architekten. Das bedeutet: «Das Messing wird oxidieren. Beim Dach hat die Oxidation bereits begonnen.»
Es hätte die Möglichkeit gegeben, das Messing vorpatinieren zu lassen, sodass der Kindergarten von Beginn an braun gewesen wäre, betont Eglin. «Für eine Vorpatinierung fehlte aber das Geld.» Den Kindergarten in einem goldenen Glanz erstrahlen zu lassen, sehe vielleicht auf den ersten Blick teuer aus, sei aber die billigere Variante. Das Messing sei auch vom Unterhalt her eine günstige Wahl.
Kupferfassade hätte nicht gepasst
«Wir haben damit gerechnet, dass es Stimmen gibt, die sagen: Jetzt habt ihr den Kindergarten vergoldet. Aber das ist ja nicht der Fall», sagt Eglin. «Weil der Bau mit seiner Form und dem aktuell noch goldenen Glanz auffällt, haben wir die Bevölkerung über die Entwicklung zur bräunlichen Patina informiert», betont die zuständige Gemeinderätin Jeannine Grob. Messing sei ausserdem eine günstige Variante, so Architekt Eglin und fügt an: «Alternativ hätten wir auch eine Kupferfassade wählen können.» Diese wäre dann mit der Zeit schwarz geworden – eine Farbe, die man für einen Kindergarten nicht als passend erachtet habe.
Der Kindergarten ist seit Ende der Sportferien in Betrieb. Planmässig, wie Grob sagt: «Die kleinen Verzögerungen wegen der Januar-Kälte konnten aufgeholt werden.» Die Umgebungsarbeiten sollen bald abgeschlossen werden, damit die Aussenanlage ab Frühsommer genutzt werden kann. Für die Kinder wurde der Zelglibach so umgeleitet, dass er über den Spielplatz führt. Die Reaktionen der Kinder seien sehr positiv gewesen, sagt Eglin weiter. «Es gibt viele Nischen und Ecken, es gibt einen grossen Hauptraum – die Kinder haben viel Platz zum Spielen.»
Kindergarten ist kein 08/15-Bau
Auch die Behörden sind sehr zufrieden mit dem Neubau: «Alle Beteiligten haben gute Arbeit geleistet», sagt Gemeinderätin Grob. Persönlich habe sie zwar ausnahmslos positive Rückmeldungen erhalten, aber natürlich gebe es auch kritische Stimmen. Das sei aber zu erwarten gewesen. Es handle sich schliesslich nicht um einen 08/15-Neubau. «Wir sind überzeugt, dass der Kindergarten innert kürzester Zeit zu einem kleinen ‹Markenzeichen› Untersiggenthals wird.»