Der Glockenstuhl der reformierten Kirche Gebenstorf wird erneuert und die marode Fassade ausgebessert. Die Sanierung erfolgt in Absprache mit dem Denkmalschutz.
Seit April umhüllt ein Gerüst die reformierte Kirche in Gebenstorf. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. 1967 wurde sie unter kantonalen Schutz gestellt und ein Jahr später renoviert.
50 Jahre danach ist es erneut an der Zeit, die Kirche aufzubereiten. «Die Kirche steht unter Denkmalschutz, weshalb die Sanierungsarbeiten nur in enger Absprache mit der zuständigen Kommission vorgenommen werden», sagt Christoph Zehnder, der für die Liegenschaften der reformierten Kirchgemeinde zuständig ist. Die kantonale Denkmalpflege hat empfohlen, dass der alte Glockenstuhl, der zum Teil mit Rost befallen ist, nicht ausgewechselt, sondern demontiert, saniert und in aufbereitetem Zustand wieder eingesetzt wird.
Neben der Erneuerung des Glockenstuhls wird die Fassade saniert. Der Naturstein der Fassade wurde durch Umwelteinflüsse marode und muss an rissigen Stellen entfernt und neu aufgetragen werden. Es fallen zudem Dach- und Spenglerarbeiten an.
Um den Brandschutzauflagen gerecht zu werden, muss eine Tür in der Mitte des Kirchenraums eingebaut werden. 1965 wurde eine bereits vorhandene Tür entfernt und das entstandene Loch in der Wand zugemauert. Mit dieser Massnahme wollte man den Kirchenbesuchern entgegenkommen. Diese klagten über Durchzug, der durch die undichte Tür entstand. Laut Vorschriften braucht es diesen Seitenzugang jedoch als Fluchtweg. Um für Notsituationen vorbereitet zu sein, wird die Wand an derselben zugemauerten Stelle für eine neue Tür eingebrochen. «Selbstverständlich wird darauf geachtet, dass die moderne Tür abdichtet. Wir wollen nicht wie vor 50 Jahren mit dem gleichen Problem zu kämpfen haben», sagt Heiko Dobler, Bauberater der kantonalen Denkmalpflege. Die neue Tür gilt lediglich als Fluchtweg, weshalb sie nur von innen geöffnet werden kann.
Der Gottesdienst am 22. Juli findet wegen den Sanierungsarbeiten im Gemeindesaal des Kirchengemeindehauses statt. Die Kirche ist für besondere Festlichkeiten wie Hochzeiten gesperrt. Für Beerdigungen wird auf die katholische Kirche ausgewichen. Der restliche Kirchenbetrieb kann ohne Einschränkungen stattfinden. Plangemäss sollen die Arbeiten Ende September abgeschlossen werden.