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Baden
Torwächter Silberysen und Klatschblase Klingelfuss haben beim Cordula-Schwatz am Mittwoch das städtische Geschehen aufgegriffen.
Frau Klingelfuss: Das isch doch sicher de Silberyse. Wer het glüütet?
Torwächter Silberysen: Ich!
Kl: Has doch dänkt. Guete n Obig, Herr Silberyse.
Si: Guete n Obig Frau Klingelfuess.
Kl: Wie goht's. Immer no chli Nochwehe!
Kl: Nochwehe? Aber nid öppe no vo de Badefahrt?
Si: Neinei, vo de Wahle!
Kl: Jo die Merkel, und dass jetzt d AfD in Bundestag inecho isch .
Si: ... das sind doch die Nazi-Type?
Kl: Kei Nazi-Verglich, Herr Silberyse!
Si: Ou jo, suscht goht s mir no wie im Fricker. – Nei, Nochwehe han ich wäg de Badener Wahle.
Kl: Ah, will de Geri Müller scho als Stadtrat usegfuulet isch.
SI: Nei, will d Kohleri ine cho isch.
Kl: Aber Herr Silberyse, die bringt doch äntli früsche Wind in Stadtrat. Und: Wüssed Sie de Neuischt?
Si: Nei.
Kl: De siebte Stadtratssitz wott Bade künftig als Lehrstell uusschriibe. Also ich find das guet.
Si: Und die vo de AZ findet d Kohleri jetzt au guet ...
Kl: Wieso?
Si: ... nachdem sie es eisiitigs Inserat gmacht het. Jo klar, wenn die denn als Stadtamme bi jedem Entscheid wieder eis schaltet, um d Bevölkerig z frooge, was sie mache söll, denn schänkt das schön ii.
Kl: Jetzt höred Sie uf spöttle. Also mir händ ihri Videoboschafte eso guet gfalle.
Si: So?!
Kl: Sie, die het gseit, dass sie au als Frau Stadtamme de Andi no uf de Strooss würdi küsse.
Si: Vo mer uus chan sie ihm aus es Selfie schicke. – Nei, und jetzt will sie zu allem ane no Frau Stadtamme werde! Kei politischi Erfahrig, parteilos – mir wänd doch kei Wundertüte als Stadtamme! Also ich bin scho ehner für de Erich Obrischt.
Kl: De Obrischt? Ei Windfahne uf em Stadtturm langed für Bade!
Si: Windfahne? Jetzt werded Sie nid fräch gäg de Obrist!
Kl: Händ Sie dem sin Smartspider gseh? De isch jo sit de letschte Wahle vo links nach rächts überegrutscht.
Si: Smartspider! Das isch doch so en moderne Computer-Seich, wo jede chan manipuliere, wie n er will. De Obrischt isch ebe flexibel und het gmerkt, dass es im grüen-rote Stadtrat doch es bitzli meh Gwicht uf de rächte Siite bruchti.
Kl: Vo dem Gwicht han ich bis jetz no nüt gspürt. Emol sicher nid bim Entscheid, d Busrampe für d Velo uufztue. E so en Furzidee! Und bim Nordportal: eimol wott er em de Hahne zuedreihe, und dänn kräbst er wieder zrugg. – Wer unterstützt überhaupt de Obrischt?
Si: De Geri. Und de Obrist isch denn bi es paar alte FDP-ler ganz dick dinne. Dank dene isch er scho so gleitig in Stadtrot ine cho vor zwöi Johre.
Kl: Bi de Ammewahle hets aber chli meh Gägewind! – mit em Schneidi als Konkurränt.
Si: Aha, Sie stönd uf de Schneidi! Mer langed z Bern obe en Schneider-Ammann. Händ Sie gseh, wie de Obrist uf sim Wahlplakat zackig voruusmarschiert – dem macht Gägewind nüt uus! – De blosed de Schneidi grad um.
Kl: De Schneidi isch selber vo de Bloser-Clique, als Vizeamme haut ihn nid grad öppis um. Ned emol, dass de Obrist jetzt s Sekundarstufezentrum Burghalde wott abschüsse.
Si: De Obrischt het rächt. Für was bruuched mer für Badener Schüeler es so n es grosses Schuelhuus?
Kl: Dänk nid nur für d Badener Schüeler. Au für die vo Ennetbade, Birmischtorf und Ehredinge.
Si: Selled doch die bi sich diheime id Schuel goh. Mer müend z Bade spare, baschta!
Kl: jojo, kaputtspare sölled mir euis. Wo füehrt das ane? Aarau isch im Städte-Ranking scho lang vor Bade, und bald überholt euis no Wettige.
Si: Au z Wettige sind di guete Ziite verbii. Jetzt müends jo mit dem Stüürfuess ufe.
Kl: Mer müend das au, Herr Silberyse, und zwar acht Prozänt – bi dene viele Projekt: Schuelhusplatz, es paar Schuelhüser, wo s bruucht, Kurtheater.
Si: So es Affetheater um de Stürfuess bruucht s sicher nid. De cha mer ufetueh, wenn s denn nötig wird. Die selled zerscht emol lehre spare im Stadthuus.
Kl: Genau, de Torwächterdienscht chönted s abschaffe!
Si: Jetzt gönd Sie aber z wiit, Frau Klingelfuess, das empfind ich als en persönliche Aagriff.
Kl: So han ich s nid gmeint, Herr Silberyse. Vom er us cha mer de Torwächterdienscht au eifach uslagere – an e Privatfirma.
Si: Die sell denn mich aber gfälligscht au überneh.
Kl: Genau, und villicht übernimmt sie au no de Geri.
Si: De Geri?
Kl: De bruucht doch denn en Job, wenn er die zwöimol 135 000 Stutz duregloh het, wo n er no überchunnt.
Si: De Geri chann doch sini Firma wieder reaktiviere!
Kl: Goht nümme. Die isch jetzt archiviert.
Si: Wieso denn das?
Kl: Alles, was emol im Stadthuus gsi isch, chont is Stadtarchiv.
Si: I dem Fall chont au de Roger Hueber det ane. – Dass de jetzt ufhört im Stadtrot. Er isch doch no en Junge?
Kl: De isch scho am längschte im Stadtrot. – Er isch ebe en Chliine, drum meint mer, er sig no en Junge. Für ihn chunnt denn en rassige Junge ine, de Ramsy!
Si: Jojo, s Ramseiers wei go gra-a-a-ase (singt). Die werdeds sicher no luschtig ja im Stadtrat. – Emel luschtiger, als wenn d Libardi ine cho wäri.
Kl: Also d Libardi, die het denn eine druff! Schad, isch sie nid gewählt wurde.
Si: Die vo de Schuelpfleg händ ehner gmeint, dass die amigs chli es Puff gah hebi. – Jä nu. Jetzt isch defür de Gotter nomol ine cho.
Kl: Dem het doch sin Blitzer bi de Gstühlchrüzig sicher no Stimme vo de Lingge brocht.
Si: Höred Sie mer uf mit dem blöde Radarchaschte. De Kanton het jo de Stadt dewäge schön d Chnöpf ii toh!
Kl: Sie sind grad de richtig: Do fehlts de Stadt a Gäld, und sie sind gäg en Blitzer, wo jöhrlich en halbi Million würd i d Stadtkasse ine spüele. Eusi Polizei macht jedefalls ihre Job guet.
Si: Do bin ich nid so sicher. Bim Abfüere vom Navin Hstettler vo de SVP sinds eidütig zwiit gange.
Kl: Wieso?
Si: Er het jo a de Badefahrt nur Unterschrifte für dVerhülligsverbot-Initiative gsammlet.
Kl: Sorry, aber a de Badefahrt goht en normale Mönsch au nid go Unterschrifte sammle. – Viellicht probiert er s nomol während de Fasnacht ...
Si: ... als Mohrechopf verkleidet. – Ou, das Wort darf mer jo bald nümme säge. Aber sie händ Rächt, Frau Klingelfuess. Badefahrt isch würkli zum Feschte und Gnüsse do.
Kl: Gnüüsse? Bi dene vile Lüüt? Do bisch jo uf em Schlossbergplatz fascht nümme dure cho.
Si: Säged Sie nüt! Als Torwächter bim Stadtturm bin ich fascht verzwiiflet.
Kl: Aber schön isch sie trotzdem gsi, eusi Badefahrt! Di viele herzige Beizli, überall Unterhaltig, die uufgschtellte Lüüt. Ich vermisse sie eso.
Si: Jo was!
Kl: Jede Morge lueg ich alli Plastik-Bändeli aa, wo n i de Chuchi ufghänkt ha.
Si: Am zweite Sunntig hets nur no es Papier-Bändeli gäh. Und ich bi froh, dass sie verbi isch.
Kl: Das verstoni nid.
Si: Die gspunnige Boute, de Soulärm vo dem Musigbrei und die viele Bsoffne. - Polizei, Sanitäter und Samariter sind ämel schön a ihri Grenze cho. Ziit, das wieder d Normalität cho isch.
Kl: Normalität? Also ich gschpür z Bade nüt dervo: S Kurtheater isch nonig umbout, de Schulhuusplatz nonig fertig ....
Si: ... i de Bäder gseht s uus, als hetti es Bombardement stattgfunde und passiere tuet überhaupt nüt – debii sett ich mit mim Rheuma scho lang wieder go thermalbädele.
Kl: De Mättelistäg chunnt dänk au nid z’stand, vo de Sitzstufe a de Limmig wämmer scho gar nid rede. - Defür gits jetz es Kafi bim Tränebrünneli. – Und d Stella hetti fascht müesse ihri Unvermeid-Bar zuetue.
Si: Sie sägeds, nur fascht. Ich han s Gfühl, einisch wird das trotzdem unvermeidbar – he jo, nomen est omen.
Kl: Denn wird sie sogar Bade verloh ... das hett sie emel gseit.
Si: ... die chämti sicher wieder mol zrugg – viellicht denn sogar als Maa. Ja, d Ziite änderet sich, und mir euis mit ihne. Latinisch ...
Kl: ... «tempores mutantur et nos mutamur in illis»! Jo Herr Silberyse, das sind no Ziite gsi, wo n ich is Latsch gange bin.
Si: Und hüt? Gits bald Früehenglisch scho i de Spielgruppe.
Kl: Klar, und im Chindsgi fangeds scho mit Cyber-Mobbing aa. Also ich wett hüt nümme jung sii.
Si: Gälled Sie, chli jung uusgseh würd ihne scho lange ...
Kl: Da seit grad de richtig! So alt wie Sie usgsehnd, cha mer jo ned emol werde.
Si: Ou, jetzt isch aber Ziit, ich muess schleunigscht hei – suscht gsehn ich denn würkli alt uus. Also, isch nett gsii! Uf Wiederluege Frau Klingelfuess.
Kl: Adie Herr Silberyse! – Und das wägem «alt usgseh» – sorry – im Geischt sind sie defür jung blibe ...