Sechs der 50 Sitze im Einwohnerrat fallen auf die Kleinparteien Grüne, GLP und EVP. «Die Sitze halten» lautet erst einmal die Devise.
Die kleinen Parteien haben im Einwohnerrat Baden ihre Tradition. Die EVP als Älteste im Bunde der Kleinen hatte vor 30 Jahren sogar einmal vier Sitze besetzt. Seit 2005 hat es nur noch zu einem Sitz gereicht, den es nun auch zu verteidigen gilt.
Wenn alle Grossen zusätzliche Sitze anstreben würden, müsste es auch solche geben, die Federn lassen, sagt Alex Meier, Bisheriger bei der EVP. Er hofft, dass es nicht die kleinen Parteien trifft und glaubt auch daran, dass die EVP ihren Sitz halten werde.
Neben Teamsenior Alex Meier ist mit Manuel Kovats auch die junge Generation vertreten. Mit fünf Namen präsentiert die EVP nach der SVP (10 Namen bei 8 Sitzen) die kürzeste Wahlliste.
Mit 25 Namen auf ihrer Liste haben die Grünen ihr Kontingent gegenüber 2013 nahezu verdoppelt. Altersmässig ist die Liste gut durchmischt. Als einzige Partei weisen die Grünen mit 13 Kandidatinnen am meisten Frauen auf. Bei den Berufen sind der Bereich Natur und Ökologie sowie Lehrpersonen stark vertreten, ebenso aus dem Kultursektor einige «Royal»-Aktivisten.
Erstmals kandidiert auch Corinne Schmidlin als ehemalige Mitarbeiterin der Stadtökologie auf der Liste der Grünen, die von den drei Bisherigen Stefan Häusermann, Margreth Stammbach und Michael Staubli angeführt wird.
Die Grünen mussten bei den Wahlen im Jahr 2013 den vier Jahre zuvor gewonnenen vierten Sitz wieder abgeben. Die entsprechenden Wähleranteile dürften ans Team Baden übergegangen sein, was Parteipräsidentin Bea Schilling darum nicht als Niederlage wertet.
Zu den Wahlaussichten äussert sich die Präsidentin unmissverständlich: «Wir hoffen sehr, dass wir den vierten Sitz zurückholen können, aber nicht auf Kosten von SP oder Team.» Mit dem erstmals an alle Haushaltungen der Stadt gegangenen Infoblatt sollen die zusätzlichen Wähleranteile geholt werden. Zuversicht gibt den Grünen der bei den Grossratswahlen hinzugewonnene Wähleranteil in der Stadt von 1,7 Prozent.
Mit viel Selbstvertrauen steigen die Grünliberalen (GLP) in die Wahlen. Allein die um das Dreifache längere Kandidatenliste zeugt davon. Der Frauenanteil liegt auch bei der GLP mit acht Kandidatinnen über einem Drittel. Nebst den beiden Bisherigen Sander Mallien und Peter Berger dürften insbesondere der ehemalige Zürcher Gemeinderat (wie in Baden Einwohnerrat) und dortige Fraktionspräsident Gian von Planta und die auf nationaler Parteiebene aktive Fiona Hostettler Wahlchancen auf sich vereinen. Auf der Lis- te gibt es auch ein Wiedersehen mit der einstigen Killwanger Frau Gemeindeammann Cornelia Biasca, die inzwischen nach Baden gezogen ist.
Auch wenn das Halten der beiden Sitze laut Sander Mallien das Minimalziel der GLP ist, so überwiegt dennoch die Hoffnung, zu den beiden bestehenden Sitzen einen dritten dazu zu gewinnen. Jedoch hat die Partei, die es im Badener Einwohnerrat erst seit 2009 gibt, bei den Grossratswahlen in der Stadt Baden ein halbes Prozent an Wähleranteilen verloren.