Kolumne
Eine Seilbahn ins Bäderquartier: Badens hochfliegende Pläne

Daniel Cortellini schreibt heute über einen Visionär, der es schwer hatte. Zudem hat er eine Idee und fragt: Wer macht mit?

Daniel Cortelini
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Baden hebt ab – dies der Wunsch von Stefan Kalt, Geschäftsführer der RVBW (Regionale Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen) und vielen anderen. Ich kann mich der Idee nach einer Seilbahn in die Bäder nur anschliessen, weil ich einerseits selber nicht immer auf dem Boden bleibe, und andererseits hat diese Vorstellung einfach Schmiss!

Dabei ist mir etwas ganz anderes in den Sinn gekommen ... Als junger Mann nämlich,vermietete ich mich für Marketing-Belange, und da bin ich in Berührung mit der damaligen Geschäftsleitung des Verenahofs gekommen ... Ich unterhielt mich höchst angeregt, als der damalige CEO plötzlich anfing, über den «Löli-Sepp» zu lästern, was mich ein bisschen traf, denn «Löli-Sepp» war für ihn niemand Geringeres als mein Wunschonkel oder Mann meiner Gotte: Sepp Schmid, der heutige Ehrenbürger der Stadt Baden.

Und wieso nannte der CEO ihn so abschätzig? Genau! Weil Sepp Schmid bereits vor über dreissig Jahren die Idee einer Seilbahn in die Bäder verfolgte! Eine der wenigen Ideen übrigens, die er nicht verwirklicht hat! Dafür standen in den Bädern der grösste je gebaute Tisch mit Stühlen, es stand das Rudi Rössli auf der Baldegg, vermutlich das grösste Gigampfi-Pferd der Welt, und Sepp Schmid organisierte zum Beispiel die längste Tafel der Region, nämlich ein Zmorgebuffet quer durch die ganze Altstadt Baden. Und ich könnte hier noch hundert Dinge aufzählen, die uns alle bleich aussehen liessen ...

Zukunftstraum Seilbahn. (Fotomontage)

Zukunftstraum Seilbahn. (Fotomontage)



ZVG/BT

Und die Moral?! Ein Visionär hats schwär! Und wird gar oft am Anfang ausgelacht! Umso mehr wünsche ich Stefan Kalt, dass er den Schwung hat, diese «Schnapsidee» auf seine Weise umzusetzen ... Und ich weiss auch, wie ich ihn dabei unterstützen könnte, sofern es ihm überhaupt ins Konzept passt: Indem ich 5000 Franken für eine Widmung auf der Gondel Nummer zwei spendiere. Gewidmet Sepp Schmid, Visionär und Ehrenbürger der Stadt Baden. Die Nummer eins gehört natürlich Stefan Kalt – bringt Baden zum Fliegen. Und das Schönste: den Spender für Kalts Gondel hätte ich auch schon! Ich darf ihn aber noch nicht nennen, meinte MH ...

Lasset uns rechnen: Wenn nun die Seilbahn 50 Gondeln betreibt und jede nummeriert und für 5000 Franken (oder mehr) einer Badener Persönlichkeit gewidmet würde, dann schafft dies einerseits Badener Identität fürs Projekt und summa summarum über 250 Tausend Goodwill, wertvolle Batzeli, die der Stefan Kalt noch brauchen könnte! Und die Idee ist beliebig ausbaubar ... Wer macht noch mit ...?! Oh, nein – während Covid hab ich garantiert nichts föhrig ... Im Gegenteil! Aber den dringenden Wunsch, nach vorne zu blicken!