Einwohnerrat Baden
Krimi um das Nordportal: Doch keine städtischen Beiträge mehr ab Juli 2018

Anders als es der Einwohnerrat noch am Dienstag beschlossen hatte, akzeptiert der Rat nun doch die Streichung der städtischen Beiträge für das Konzerthaus

Andreas Fahrländer
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Seit 2005 gibt es das Nordportal. Das Kuratorium kürzte bereits 2014 den Beitrag von 100 000 auf 60 000 Franken.

Seit 2005 gibt es das Nordportal. Das Kuratorium kürzte bereits 2014 den Beitrag von 100 000 auf 60 000 Franken.

zvg

Rund 100 Leute demonstrierten am Dienstagabend vor dem Schulhaus Pfaffechappe für den Erhalt der städtischen Unterstützung für das Nordportal. Dazu kamen Lehrerinnen und Lehrer, Schulkinder und Eltern, um gegen den den vom Stadtrat geplanten Abbau von Schulreisen, Schwimmunterricht und Klassenlagern zu protestieren.

Muriel Peterhans, Geschäftsführerin der Nordportal-Betreibergesellschaft Kailua, sagte bei der Kundgebung am Dienstag: «Wir demonstrieren für den Erhalt der Kultur als Ganzes. Uns ist das Nordportal wichtig, aber auch, dass überhaupt noch Kultur möglich ist in der Kulturstadt Baden.» Am Dienstag stimmte der Rat kurz vor Mitternacht dafür, die geplanten Einsparungen aus dem vorgelegten Budget 2018 zu streichen und damit die städtische Unterstützung zu erhalten. Peterhans war gestern erst noch erleichtert über den Entscheid des Einwohnerrats.

Unerwartete Kehrtwende

In der zweiten Ratssitzung am Mittwoch kam dann aber alles ganz anders: Die erneute Budgetdebatte, die immer wieder durch Time-outs unterbrochen wurde, sollte die Blockade des Vorabends beenden und zu einer für alle Fraktionen akzeptable Lösung führen. Im Zuge dieser Lösung stimmte der Rat mit grosser Mehrheit dafür, dass der Beschluss vom Dienstag betreffend Nordportal wieder rückgängig gemacht werde. Einzig die Änderungen, welche die Volksschule betreffen, wurden beibehalten. Das heisst: Bei Schneesportagen, Klassenlagern und Schwimmunterricht wird nicht gespart, beim Nordportal hingegen schon.

Die Stadt übernimmt damit noch bis im Juni 2018 die Miete und die Nebenkosten für das Nordportal. Ab Juli muss die Stadt, genau genommen die Abteilung Immobilien (vormals Liegenschaften), einen neuen Mietvertrag haben. Die Stadt will nun von der Kailua GmbH so bald wie möglich wissen, ob und wie sie ab dem Juli das Nordportal weiterführen möchte. Stadtrat und Kulturvorsteher Erich Obrist sagte am Mittwochabend: «Wir schauen das zusammen an und sprechen mit den jetzigen Betreibern des Nordportals.» Wichtig sei, dass die Abteilung Kultur transparent vorgehe und eine gute Lösung für alle gefunden werde.