Wettingen
Kritiker-Koalition gegen Tägi-Projektierungskredit

Die Stimmberechtigten sollen am 23. September den Projektierungskredit von 5,3 Millionen Franken für das Tägi ablehnen. Dies fordern die Interessengemeinschaft Wettingen (IG) sowie die Ortsparteien Wettigrüen (WG) und SVP.

Dieter Minder
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Sie wollen in einem Jahr zwei statt nur eine Tägi-Vorlage (von links): Leo Scherer (Wettigrüen), Fritz A. Zanzerl (IG Wettingen), Jürg Baumann (SVP), Sybille Glauser (IG Wettingen) und Daniel Notter (IG Wettingen) vor dem rund 40 Jahre alten Tägi.

Sie wollen in einem Jahr zwei statt nur eine Tägi-Vorlage (von links): Leo Scherer (Wettigrüen), Fritz A. Zanzerl (IG Wettingen), Jürg Baumann (SVP), Sybille Glauser (IG Wettingen) und Daniel Notter (IG Wettingen) vor dem rund 40 Jahre alten Tägi.

Alex Spichale

Sie begründen dies mit umweltschützerischen, finanziellen und demokratischen Argumenten. Vom Gemeinderat erwarten sie, dass er nach einem Nein zum Kredit zwei neue Projektierungskredite präsentiert: Einerseits für die Sanierung der bestehenden Anlagen und andererseits für die Erweiterung, also primär die Eishalle. So könnten sich die Stimmberechtigten demokratischer äussern.

Fritz Zanzerl (IG) erwartet, dass für die neue Planung ein Jahr reicht. «Innert einem Jahr sollte das zu schaffen sein», sagt Jürg Baumann (SVP). «Es ist eine andere Frage, ob die politischen Fristen dies ermöglichen», sagt Leo Scherer, (WG). Baumann findet es richtig, dass mit der Planung nochmals begonnen wird: «Sonst droht die Gefahr, dass dies nach der Ablehnung des Baukredites geschehen muss.» Die Gesamtkosten des Projektes werden auf rund 84 Millionen Franken geschätzt.

Für den Fall, dass die Wettingerinnen und Wettinger den Projektierungskredit gutheissen und ihnen dann der Baukredit unterbreitet wird, sagt Baumann: «Ich kann nicht ausschliessen, dass die SVP gegen den Baukredit sein wird.» Die SVP macht finanzielle Bedenken geltend. Sie befürchtet eine starke Überschuldung und einen steigenden Steuerfuss. Ebenso erwartet die IG, dass der Steuerfuss steigen dürfte. «Es stellt sich die Frage, ob das Vorhaben finanziell tragbar ist», sagt Zanzerl. Um die Folgen zu mildern, hoffen IG wie SVP, dass die Nachbargemeinden die Eishalle mitfinanzieren: «Wenn Sie Interesse haben.»

Scherer kritisiert das Projekt vor allem aus der Sicht des Umweltschützers: «Die entscheidende Frage ist, ob das Tägi mit oder ohne Eishalle realisiert wird.» Diese dürfe nur gebaut werden, wenn das Eis mit 100 Prozent erneuerbarer Energie produziert wird. Er erwartet zudem, dass die neue Anlage gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen wird: «Sonst müssen wir auf den Bau verzichten.» Daniel Notter (IG) kritisiert zudem die Informationspolitik der Gemeinde: «Die Leute wissen nicht, was geplant ist.»