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Lorenz Humbel, Geschäftsführer der Spezialitätenbrennerei, ist neuer Pächter des Gasthofs Krone. Mit bodenständiger, regionaler Küche will er den Dorfbeiz-Charakter zurückholen.
Seit rund drei Monaten steht der Gasthof Krone im Dorfzentrum von Stetten leer. Doch im Innern geht es bereits wieder umtriebig zu und her. Auf den Tischen in der Gaststube stehen Kartons gefüllt mit Gläser, daneben liegen gestapelte Teller. Durch die Räume laufen Bauplaner und Handwerker. Mittendrin: Lorenz Humbel. Der Geschäftsführer der Stetter Spezialitätenbrennerei Humbel übernimmt die «Krone» im Frühjahr 2018, wie der «Reussbote» schreibt.
«Wir führen derzeit kleinere Sanierungsarbeiten an der Einrichtung und in den Räumen durch», sagt Humbel. Zudem werden in der Küche einige Geräte durch neue ersetzt. Auf einen Umbau verzichtet der Spirituosenbrenner vorerst. «Wir haben zwar einen Mietvertrag über fünf Jahre unterschrieben. Doch wir wollen zuerst abwarten, wie sich der Betrieb entwickelt.» Läuft die «Krone» gut, schliesst er nicht aus, die Liegenschaft zu kaufen und diese einer Totalsanierung zu unterziehen.
Humbel will aus dem Gasthof Krone wieder eine urchige Dorfbeiz machen, wie er sagt. Denn: «In den letzten Jahren ging der Dorfbeiz-Charakter in Stetten verloren.» Unter anderem, weil das Dorf sehr stark gewachsen sei. «Wir möchten, dass die ‹Krone› ein Ort wird, an dem sich die Bevölkerung trifft, Gespräche führt und in einem gemütlichen Ambiente etwas Leckeres zu Essen bekommt.»
Seine Vision möchte Humbel gemeinsam mit Nicole Lüthy umsetzen: Die 35-Jährige wird als Gastgeberin tätig sein. «Das Haus ist alt, es knackst und knarrt. Doch hier drin steckt viel Charme. Mit Herzblut wollen wir der Gaststube neues Leben einhauchen», sagt Lüthy, die seit mehreren Jahren für die Spezialitätenbrennerei arbeitet und für Humbels Fondue-Hütte auf dem Bahnhofplatz in Baden zuständig ist.
«Wir werden eine bodenständige, währschafte Küche mit regionalen Produkten anbieten», führt die neue «Krone»-Wirtin aus. So sollen die Gerichte sowohl den Bauarbeiter stärken, der nebenan auf der Grossbaustelle krampft, als auch Gemeindevertreter und Familien mit Kindern. «In der ‹Krone› sollen sich zudem die Jungen wohlfühlen und verabreden können», sagt sie. Lüthy und Humbel ist wichtig, dass sich das Gasthaus Krone in Stetten etabliert und bei der Bevölkerung auf Wohlwollen stösst. «Wir möchten primär eine Beiz fürs Dorf sein», sagt Lüthy.
Doch wie kommt es, dass ein Spirituosenbrenner und seine Mitarbeiterin ein Gasthaus übernehmen? «Ich habe in meiner Jugend auch als Kellner gearbeitet. Das gefiel mir sehr», sagt Humbel mit einem Lächeln. So habe er sich in den Kopf gesetzt, dass er einmal gerne einen Gastro-Betrieb führen würde. «Da sich die Möglichkeit ergeben hat, die ‹Krone› zu pachten, habe ich nicht lange gezögert», sagt er und fügt an: «Nicole, die aus einer Wirtefamilie stammt und über eine Service-Ausbildung mit Wirtepatent verfügt, war von meinem Vorhaben sofort begeistert.» Dadurch, dass Humbel die Spezialitätenbrennerei führt und in der Region gut vernetzt ist, können Synergien genutzt werden. «Auch können wir auf die Erfahrung zurückgreifen, die wir mit der Fondue-Hütte in den letzten sieben Jahren in Baden gesammelt haben», sagt Humbel.
Die «Krone» wird am 3. März 2018 wiedereröffnet. «Dass wir hier schon bald die ersten Gäste begrüssen dürfen, freut uns sehr», sagen Lorenz Humbel und Nicole Lüthy unisono.