Im Sommer wird die Gemeinde am Kulturerbetag des Kantons Aargau ihr kulturelles Erbe zelebrieren. Zwar steht das Programm noch nicht fest. Doch Projektleiterin Miriam Hauser verrät bereits einige Ideen.
Jedes Jahr findet im Kanton Aargau der sogenannte Kulturerbetag statt. Dabei soll das kulturelle Erbe einer Gemeinde im Zentrum stehen und gefeiert werden. Ziel des Anlasses ist, der Bevölkerung eine Möglichkeit zu geben, ihre eigene Gemeinde in ihrem direkten, persönlichen Umfeld besser kennen zu lernen. So will der Kanton ein Bewusstsein für eine gemeinsame Vergangenheit schaffen. Organisiert wird der Kulturerbetag jeweils von der Abteilung Kultur unter Federführung der Kantonsarchäologie zusammen mit Fachstellen wie der Kantonalen Denkmalpflege, Bibliothek und Archiv Aargau, Museum Aargau und der Abteilung für Raumentwicklung.
In diesem Jahr kommt nun die Gemeinde Birmenstorf in den Genuss, ihr kulturelles Erbe zu zelebrieren. Der neunte Kulturerbetag findet am Sonntag, 26. Juni, statt, erwartet werden rund 300 Besucherinnen und Besucher. «Ein konkretes Programm steht aber noch nicht», sagt Projektleiterin Miriam Hauser. «Dafür stehen die verschiedenen Beteiligten derzeit in regem Austausch mit der Gemeinde.»
Ein Blick auf frühere Kulturerbetage – 2021 war etwa Kaisten dran, 2019 konnte sich Staffelbach vorstellen – gibt aber bereits eine Vorstellung, wie der Anlass in Birmenstorf aussehen könnte. So bietet der Kulturerbetag stets ein auf die jeweilige Gemeinde zugeschnittenes Programm mit diversen Präsentationen, Rundgängen, Führungen und Mitmachaktionen. Auch archäologische Stätten und Baudenkmäler sowie Originalfunde, Urkunden und Dokumente werden in das Erlebnis eingebunden. Hauser sagt:
«Damit soll die Geschichte der Gemeinde wiedergegeben werden und die Bevölkerung kann die eigene Kultur direkt vor der Haustüre besser kennen lernen.»
Erste Ideen für das umfangreiche Programm verrät Hauser bereits. So könnte ein Dorfrundgang an verschiedenen historischen Bauten entlang führen. Dazu gehören beispielsweise die Friedhofskapelle mit ihren wunderschönen Fresken sowie der aus dem 16. Jahrhundert stammende Dorfbrunnen an der Kirchstrasse und die evangelisch-reformierte Kirche am Bolleraiweg. Auch die lange Tradition in der Landwirtschaft und speziell im Weinanbau soll in irgendeiner Form aufgenommen werden. «Da können wir uns etwa eine Ausstellung von landwirtschaftlichen Geräten oder Vorträge vorstellen», sagt Hauser.
Zudem sollen die Spuren der Römerzeit und damit die Geschichte der Gemeinde thematisiert werden. Schliesslich befanden sich in Birmenstorf in unmittelbarer Nähe des Legionslagers Vindonissa zwei Gutshöfe – einer im Boll, der andere im Huggenbüel. «Über die römischen Fundstellen wird die Kantonsarchäologie bestimmt Spannendes berichten», sagt Hauser. Die mittelalterliche Kultur könnte sich auch in der Verpflegung oder den Gewändern von Darstellern spiegeln. Wie Hauser sagt, steht diesbezüglich aber noch nichts fest. Das definitive Programm werde dann zwei Wochen vor dem eigentlichen Anlass bekannt gegeben.
Weitere Verpflegungsstände und Themenbereiche werden seitens der Gemeinde organisiert, etwa von Vereinen oder von ortsansässigen Restaurants. «Uns ist wichtig, dass die Gemeinde selbst vorgibt, was sie vorstellen möchte», sagt Hauser. «Sie besitzt schliesslich die Kompetenzen zu sagen, was sie ausmacht.» Deshalb habe man auch ein Organisationskomitee gegründet, in dem Birmenstorf unter anderem mit Frau Gemeindeammann Marianne Stänz vertreten ist.
Diese ist gespannt auf den Anlass: «Ich freue mich sehr darauf, mit der Bevölkerung auf Entdeckungsreise zu gehen», sagt sie. Obwohl Birmenstorf eine kleine Gemeinde sei, habe sie viel zu erzählen. «Dieser Anlass bietet uns eine tolle Möglichkeit, unsere eigene Geschichte zu erforschen», sagt Stänz. «Selbst ich kenne nicht jeden Winkel unseres Dorfs, obwohl ich hier aufgewachsen bin.»