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Im Schauraum «unikat» ist die Ausstellung des Kunstkollektivs «Milch & Honig» zu sehen. «Wir wollen Grenzen sprengen», so die Beteiligten.
«Das Mondlicht wird vom dichten Nebel erstickt. Die pechschwarze Nacht raubt mir den Schlaf.» Nora Keller aus Wettingen schreibt Kurzgeschichten über die Achterbahn der Gefühle.
Sie werden während der Ausstellung des Kunstkollektives «Milch & Honig» im Badener Schauraum «unikat» an die Wand projiziert und später zu einem Booklet verarbeitet.
Zum ersten Mal präsentiert sich das fünfköpfige Team aus dem Aargau und Zürich gemeinsam einer breiten Öffentlichkeit. «Wir haben uns vor einem halben Jahr zusammengeschlossen und sind in völlig unterschiedlichen kreativen Bereichen tätig. Das ist für jeden einzelnen von uns bereichernd und inspirierend», meint Rafael Büeler, der in Ennetbaden wohnt und sich unter dem Künstlernamen «Farra» präsentiert.
Die Ausstellung des Kunstkollektivs «Milch & Honig» ist noch bis zum 28. November 2015 im Schauraum «unikat», Obere Halde 32 in Baden, zu sehen. Collagen von Rafael Büeler (Farra) bis 17. Oktober. Schwarzweiss-Fotografie von Maurice Hitz (Mahi) vom 19. Oktober bis 8. November. Modedesign von Cécilia Badibengi (Badibengi) vom 9. bis 28. November. Kurzgeschichten von Nora Keller (Nora) während der gesamten Ausstellung.
Öffnungszeiten: Mi/Do 14 bis 19 Uhr, Fr 15 bis 23 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr.
Der Architekturstudent findet in seinen Collagearbeiten einen Ausgleich zu den strengen Normen, die sein Beruf im vorschreibt. Er zerstückelt reale Bilder und setzt sie zu neuen Welten zusammen.
Damit will er die Intuition des Betrachters anregen und findet es prinzipiell schade, dass «die Welt vom Verstand regiert wird». So rätselt man denn vor seinem Werk «Maske», ob da nun Häuser oder Bienenwaben zu sehen sind. Und entdeckt beim genaueren Hinschauen plötzlich ein Gesicht. «Jeder darf in meine Collagen reininterpretieren, was er will», erläutert Büeler und lächelt geheimnisvoll.
Maurice Hitz aus Kirchdorf zeigt unter dem Pseudonym «Mahi» analog fotografierte Schwarz-Weiss-Bilder von Baden und der Hardturm-Station in Zürich, in denen er die urbanen Veränderungen der Städte kritisch beleuchtet und dem Betrachter einen Blick hinter die Fassaden gewährt. Cécilia Badibengi, Fashiondesignerin aus Pfäffikon ZH, bereichert die Ausstellung mit selbstentworfenen Kreationen. Zum Beispiel einer aus irischem Schaffell und Rindsleder gefertigten Tasche, die sowohl Kunstobjekt als auch Modeaccessoire ist. «Ich arbeite ausschliesslich mit natürlichen Materialien. Jedes Stück ist ein Unikat und soll sämtliche Sinne anregen», sagt die Zürcherin mit kongolesischen Wurzeln. Blickfang im Schaufenster ist ein Film, der die verschiedenen Kunstschaffenden bei ihrer Arbeit zeigt.
«Wir wollen Grenzen sprengen», erörtert der Zürcher IT-Experte Thomas Fankhauser, der im Hintergrund die Fäden zieht und zusammen mit Büeler «Milch & Honig» aus der Taufe gehoben hat. Ziel ist es, noch andere Kreative ins Boot zu holen und weitere spannende Konzepte zu realisieren. An der Badenfahrt 2017 will sich die Gruppe mit einer Bar und angegliedertem Kunstraum beteiligen.