Das Kurtheater soll umgebaut und erweitertet werden. Der Einwohnerrat bewilligte hierfür 34,47 Millionen Franken. Wenn das Volk am 3. März 2013 ebenfalls grünes Licht gibt, kann es an die Umsetzung des Projekts gehen.
Das Wichtigste vorneweg: Der Einwohnerrat genehmigte den Kredit für den Umbau und die Erweiterung des Kurtheaters Baden. Die Legislative bewilligte hierfür aber nicht nur die vom Stadtrat beantragten 33,65 Millionen Franken, sondern packte gleich noch 820000 Franken drauf. Grund dafür war ein Zusatzantrag der FDP, der mit 23 Ja zu 19 Nein eine knappe Mehrheit fand.
In diesem forderten die Freisinnigen, die Sitzreihenabstände zu vergrössern beziehungsweise auf eine Sitzreihe im Parkett zu verzichten. Weil dadurch ein Grossteil des Parkettbodens neu erstellt und angepasst werden müsste, würden zusätzliche Kosten von 0,82 Millionen Franken entstehen.
FDP-Einwohnerrat Peter Courvoisier führte aus, weshalb sich der Wegfall einer Sitzreihe aufdränge: «Vor 60 Jahren – so alt ist das Theater – waren die Menschen noch kleiner als heute.» So seien Männer heute im Schnitt 18 Zentimeter grösser. Es könne nicht sein, dass das ganze Theater mit dem vorliegende Projekt Verbesserungen erfahre, nur im Zuschauerraum nicht.
Im Zweifel für die Bequemlichkeit
«Wenn wir im Frühling die Volksabstimmung gewinnen wollen, müssen wir auch an die Zuschauer denken», mahnte Courvoisier. Der Antrag fand Anklang bei Reto Huber (CVP): «Meine Mutter war vor kurzem wieder im Kurtheater. An der Vorstellung fand sie grossen Gefallen, nur das Sitzen empfand sie als sehr beengend.»
Er habe sich auch beim schweizweit bekannten Akustiker Bruno Gandet kundig gemacht, der ihm versichert habe, dass der Besucher bei einer Sitzreihe weniger von einer akustischen Veränderung nichts merken würde. Zu den prognostizierten Mindereinnahmen von jährlich 20000 Franken meinte Huber: «Dafür ist das Kurtheater wieder öfters ausverkauft, weil es bequemer ist.»
Während sich SP, GLP, SVP gegen den Zusatzantrag stellten, bezog das team baden in dieser Sache keine klare Stellung. Stadtrat Markus Schneider sagte: «Wir wollen diesen Entscheid ganz klar dem Einwohnerrat überlassen, auch wenn der Stadtrat immer noch an seiner Vorlage festhält.» Das tat der Einwohnerrat dann auch und sagte knapp Ja zum Zusatzantrag und somit zur Erhöhung des Kredites.
Weiter gab der Einwohnerrat grünes Licht für den Wettbewerbs- (500000 Franken) und Planungskredit (1,2 Millionen Franken) für die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Burghalde, die ab 2017 Oberstufenzentrum von Baden, Birmenstorf, Ennetbaden und Ehrendingen sein soll.