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Wenige Tage vor Ablauf der Beschwerdefrist ist es nun geschehen: Anwohner ziehen eine vom Regierungsrat abgewiesene Beschwerde ans Verwaltungsgericht weiter. Damit verzögert sich der Neubau des Kurtheaters abermals.
Quasi in letzter Sekunde ist eingetroffen, wovon auszugehen war: Die Beschwerdeführer ziehen ihre Beschwerde gegen den Aus- und Umbau des Kurtheaters in Baden ans kantonale Verwaltungsgericht weiter. Anfang April hatte der Regierungsrat die Beschwerde zweier Anwohner abgewiesen und dem Ausbauprojekt der Theaterstiftung der Region Baden-Wettingen grünes Licht gegeben.
Schon wenige Tage nach dem Entscheid tönte einer der Beschwerdeführer jedoch an, dass man den Entscheid mit grosser Wahrscheinlichkeit weiterziehen werde. Denn: «Dieser ist ganz klar politisch motiviert.»
Optimistische Präsidentin
Antonia Stutz, Präsidentin der Theaterstiftung, nimmt den Weiterzug ans Verwaltungsgericht gefasst zur Kenntnis. «Es überrascht mich nicht, dass die Beschwerde weitergezogen wurde. Aufgrund der verfahrenen Situation mit den Beschwerdeführern und den verhärteten Positionen war davon auszugehen.» Der Weiterzug bedeute, dass der ohnehin in Verzug geratene Fahrplan weitere Verspätung erfahren werde.
Antonia Stutz, selber als Anwältin tätig, geht davon aus, dass die Verfahrensdauer vor Verwaltungsgericht rund ein Jahr dauern könnte. Das hat zur Folge, dass sich die zuletzt auf Frühling 2018 vorgesehene Eröffnung um ein weiteres Jahr verzögern dürfte. «Es kann aber noch später werden, wenn die Beschwerde bis ans Bundesgericht weitergezogen wird», gibt Stutz zu bedenken.
Die Stiftungspräsidentin ist optimistisch, dass auch das Verwaltungsgericht zugunsten der Bauherrin entscheiden wird, auch wenn man natürlich vor bösen Überraschungen nie gefeit sei. «Das Gesuch wurde immerhin schon von zwei Instanzen geprüft und für gut befunden. Und wir wären auch gar nicht mit einem Bauvorhaben in diesen Prozess reingegangen, wenn wir nicht überzeugt wären, dass es Hand und Fuss hat.»
Tatsächlich hat der Regierungsrat vor einem Monat in seinem Entscheid über 18 Seiten der Stiftung fast in allen Punkten recht gegeben. So bejahte er insbesondere die Zonenkonformität des geplanten Aus- und Umbaus des Kurtheaters.
Beschwerdeführer sagen nichts
Zwei Anwohner sehen das anders; sie stören sich vor allem am Volumen der geplanten Hinterbühne. Ob beide oder nur einer der Beschwerdeführer den Entscheid des Regierungsrates weiterzogen und wessen Inhalts die Beschwerde ist, war nicht in Erfahrung zu bringen. Auf Anfrage des «Badener Tagblatt» reagierten beide Beschwerdeführer gereizt und verwiesen auf ihren Anwalt. Doch auch diesem waren «aufgrund des laufenden Verfahrens» keine Informationen zu entlocken.