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Das Badener Kurtheater will zwei Millionen Franken sammeln – mit einer ganz besonderen Aktion. Was bis jetzt an Spenden zusammen kam, ist bunt durchmischt. Die Theaterstiftung ist dankbar für jeden Zustupf.
Wenn das Kurtheater Baden nach dem Umbau im Frühling 2020 wieder eröffnen wird, nehmen Besucherinnen und Besucher auf besonderen Sesseln Platz. Auf einer Plakette am Sessel werden sie nämlich Namen von Gönnern lesen können, die eine Patenschaft für einen der insgesamt 504 Sessel übernommen haben.
Die Sessel-Patenschaft gehört zur Sammelaktion, welche die Theaterstiftung der Region Baden-Wettingen gemeinsam mit dem Förderverein «Freunde Kurtheater Baden» im Frühling 2018 – gleichzeitig mit dem Baustart – lanciert hat. Neben der Sessel-Patenschaft können Interessierte auch einen freien Betrag spenden oder ein Sponsoring-Paket abschliessen. Die Spenden fliessen vollumfänglich in den Umbau und die Erweiterung des 1952 eröffneten Schauspielhauses. Zwei Millionen Franken sollen mit der Sammelaktion bis zur Wiedereröffnung des Kurtheaters im nächsten Jahr zusammenkommen. Der aktuelle Sammelstand sieht vielversprechend aus: Rund 1,27 Millionen Franken wurden schon gespendet, wobei ein Teil aus den bisher 66 Sessel-Patenschaften stammt.
«Die Spendenaktion ist gut angelaufen, wir sind sehr zufrieden damit», sagt Antonia Stutz, Präsidentin der Theaterstiftung. Nichtsdestotrotz, fügt sie mit einem Wermutstropfen an, sei man vom Spendenziel noch ein gutes Stück entfernt. Dies, weil der bis heute gesammelte Betrag auch die Schenkung des Badenfahrtkomitees von 300'000 Franken für das Aussentheater sowie den Beitrag der Swisslos über rund 137'000 Franken für die Bühnentechnik beinhaltet. «Wir sind also noch auf Unterstützung angewiesen», sagt Stutz. Sie ist jedoch zuversichtlich, dass der Betrag zusammenkommen wird.
Maja Wanner von der Theaterstiftung und Katharina Merker vom Förderverein haben die Sammelaktion lanciert, weil der im Jahr 2013 vom Badenervolk gesprochene Baukredit über 34,47 Millionen Franken eine Eigenleistung voraussetzt. Ausserdem ist es eine Tradition, dass sich Private fürs Kurtheater einsetzen: Aus einem Teil des Reingewinns der ersten modernen Badenfahrt 1923 wurde die Theaterstiftung gegründet. Deren Ziel war es, private Mittel zur Planung und zum Bau eines neuen Kurtheaters im Kurpark zu beschaffen, da das alte Stadttheater am Theaterplatz baufällig war. Nach der Badenfahrt 1947 floss wiederum ein stattlicher Betrag an die Theaterstiftung. Schliesslich konnte 1952 das von Architektin Lisbeth Sachs geplante Schauspielhaus eingeweiht werden.
«Ob ein kleiner oder ein sechsstelliger Betrag, ob von Privaten oder von Unternehmen: Die Spenden, die bisher zusammenkamen, sind bunt durchmischt. Wir sind dankbar für jeden Zustupf», so Stutz. Zum Spenderpool gehört auch die Gesamtleiterin des Kurtheaters, Lara Albanesi: «Ich habe meinem Mann und mir zu Weihnachten je eine Sessel-Patenschaft geschenkt.» Sie fände es schön, wenn die Bevölkerung das Kurtheater, das über 45 000 Besucher jährlich zählt, unterstützen würde. Albanesi wünscht sich, dass bis zur Eröffnung alle Sessel eine Patin oder einen Paten gefunden haben. «Das würde nicht nur Nähe schaffen, sondern auch einen gewissen Charme versprühen.» Informationen zur Sammelaktion finden Sie auf der Website des Kurtheaters.