Baden
Lachen für einen guten Zweck am Magic Comedy Festival

Von seiner besten Seite zeigte sich in den vergangenen Tagen besonders Deutschland, das mit Künstlern wie Mundstuhl das 15. Magic Comedy Festival im Badener Kurtheater dominierte.

Daniela Poschmann
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«Supertalent»-Kandidat Tobi van Deisner verblüffte mit seiner Ballonnummer

«Supertalent»-Kandidat Tobi van Deisner verblüffte mit seiner Ballonnummer

Daniela Poschmann

Unter dem Motto «Lachen für einen guten Zweck» taten die Gäste nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern unterstützten gleichzeitig auch Kinder in Haiti.

Comedy, Kunst und Zauberei

Mit den Worten, er sei zwar auch ein Deutscher, aber «wir nehmen halt alles», kündigte Veranstalter Peter Löhmann das Highlight des Abends an. Bekannt aus der Fernsehsendung «Das Supertalent» brachte Tobi van Deisner das Publikum zum Staunen. Was mit aus Luftballons gebastelten Tieren gewöhnlich begann, entpuppte sich als erstklassige Kombination aus Comedy, Kunst und Zauberei. Am Ende war es gar er selbst, der aus einem riesigen Ballon entstieg. Die Menge grölte und seine aus dem Publikum erwählte Assistentin belohnte ihn mit einem Kuss.

Bekannte Gesichter am Festival

Trotz Annäherungsversuchen kam Kollege Magic Udo bei seiner Gehilfin nicht so weit. Er heizte sie auf der Bühne ordentlich ein, beeindruckte mit Kartentricks und provozierte mit Kommentaren wie: «Haben Sie gute Laune? Na, dann lassen Sie es doch auch Ihr Gesicht wissen.» Die hübsche Schweizerin aber blieb standhaft. Einer, dessen Lächeln wohl niemand widerstehen konnte, war – wie soll es anders sein – ein Franzose. Norbert Ferré gilt als Minimalist unter den Magiern und weckte mit seinem kindlichen Gang und bübischen Grinsen Erinnerungen an Grossmeister Charlie Chaplin. Ganz nebenbei jonglierte er mit Bällen, die sich wie von Zauberhand vermehrten oder die Farbe wechselten.

Für Abwechslung sorgten vier knackige Berner, die Kampfsport, Akrobatik und Comedy zu einem einmaligen Auftritt verschmelzen liessen. Eine Kombination, die sie mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus hat bekannt werden lassen. Eben-falls weit über alle Grenzen hinaus schiesst Entertainer Peter Löhmann. Mit einem eigenen Kinderhilfswerk unterstützt der Aargauer Kinder, die in Haiti vom Erdbeben betroffen sind. «Wo ist all das Geld geblieben, das weltweit gespendet wurde?», fragt er. Seit der Katastrophe vor zwei Jahren hätte sich nichts getan. Mit seiner Aktion will er das ändern.

Gemeinsam ein Buch geschrieben

Provokant wie eh und je geben sich dagegen die wohl sympathischsten Hessen, kurz Mundstuhl. Seit über einem Jahrzehnt tourt das Duo durch die Welt und versucht sich jetzt auch als Schriftsteller. Ihr erstes gemeinsames Buch erscheint Mitte März mit dem Titel «Ein bisschen krass muss sein» und gibt Einblicke in das amüsante Leben zweier Komiker. Ganz alleine hätten sie das Buch und die Gags geschrieben – heutzutage nicht mehr selbstverständlich.

«Wir sind nicht wie die Wildecker Herzbuben, die sich nicht mehr sehen können. Wir sitzen nach den Auftritten zusammen und kommen gemeinsam auf bescheuerte Ideen», verrät Ande Werner. Die Resultate sind oft bissig, aber wahr: «85 Prozent der Frauen finden ihren Arsch zu fett, aber 60 Prozent würden ihn wieder heiraten.»

Man darf also gespannt sein, welche Sprüche an diesem Abend in der Badener Casino-Bar entstanden sind, wo sich Künstler und Gäste nach dem Festival trafen.