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Die Jugendbühne feierte am Samstag Premiere mit ihrem diesjährigen Stück «Ladysitter». Das Programmheft versprach viele Lacher, das Publikum gehorchte. Die jungen Schauspieler beliessen es nach kleinen Premieren-Pannen aber bei einem Schmunzeln.
Von Sirenenschall und Blaulichtgeflimmer begleitet rennt ein Gefängnishäftling blindlings durch die Publikumsreihen und reisst so die Zuschauer blitzartig mit ins Stück. Diesen bietet sich nach dem Öffnen des roten Samtvorhangs eine farbenfrohe und mit feinem Händchen eingerichtete Kulisse – das Wohnzimmer des jungen Maximilian (Michi Voser).
Ein unvergesslicher Polterabend
Maximilian empfängt am Abend seines Polterabends seinen soeben aus dem Knast entlassenen Grossvater Archi. Er überlässt ihm die Wohnung, um sich auszuruhen. Aus der Ruhe wird aber nichts, denn schon bald halten ihn Maxis anzügliche Nachbarin Charlotte (Céline Hauswirth), die beste Freundin Betty (Jasmine Baumann) und die leicht bekleidete Coiffeuse Linda (Kim Bont) auf Trab.
Obwohl das Stück ursprünglich auf Hochdeutsch geschrieben wurde, scheuten sich die acht Schauspieler der Jugendbühne Neuenhof nicht davor, dieses auf Schweizerdeutsch zum Besten zu geben. Erfreulicherweise litten der Sprachwitz und die Authentizität des Stücks in keiner Weise darunter. Man konnte die Freude, die die jungen Frauen und Männer beim Spielen hatten, richtiggehend spüren. Manche blühten in ihren extravaganten Kostümen geradezu auf.
Unanständige Nachbarin
Das als «Lustspiel» propagierte Theaterstück von Bernd Spehling machte seinem Namen alle Ehre. Die Komödie teilte sich in drei Akte. Der Akt war jedoch nicht nur als Begriff der Theaterfachsprache gegenwärtig, sondern auch im nicht ganz salonfähigen Sinne. Dass der alte Archi irrtümlicherweise die unanständige Nachbarin mit der Coiffeuse verwechselte, führte zu brisanten Missverständnissen, ganz zum Vergnügen des Publikums. Die Eine wollte Archi die Haare richten, die andere hatte jedoch komplett andere Absichten. Dass «Zack Zack Bumm Bumm» auf verschiedene Arten zu verstehen ist, war schnell klar.
«Mit Lachsalven-Garantie», hiess es im Programmheft. Die Kollektivlacher von der Seite der Zuschauer bestätigten dies. Ein paar kleine Premiere-Pannen vermochten die jungen Schauspieler mit einem Schmunzeln elegant zu retten. Und «Zack Zack Bumm Bumm» kamen sie auch schon beim Ende des dritten Aktes an. Der Schlussapplaus sprach für sich.
Weitere Vorstellungen 27./28. Januar 2012; 3./4. Februar 2012; jeweils 20 Uhr, Türöffnung 19 Uhr; im kath. Pfarreisaal Neuenhof.