Bei den Gesprächen um den 2016 geplanten Umzug der Swissgrid von Laufenburg und Frick nach Aarau wurde nicht das gewünschte Resultat erzielt. Laufenburg kann den Entscheid der Netzbetreiberin nicht verstehen und beharrt auf deren Verbleib.
Anfangs Monat trafen sich Behördenvertreter der Gemeinden Laufenburg und Kaisten mit den Verantwortlichen von Swissgrid zu einer Aussprache in Bezug auf den per 2016 geplanten Umzug der Swissgrid von Laufenburg und Frick nach Aarau.
Unterdessen hat der Laufenburger Gemeinderat eine Wertung des Gespräches vorgenommen und sich Gedanken zum weiteren Vorgehen gemacht, dies ist einer Medienmitteilung des Gemeinderats Laufenburg zu entnehmen.
Keine Fortschritte im Gespräch
Der Austausch mit Swissgrid bezeichnet der Gemeinderat als wertvoll. Bezüglich des Umzugs hat das Gespräch allerdings bisher keinen wesentlichen Fortschritt gebracht. Der Verlagerungsentscheid von Swissgrid ist für den Gemeinderat nach wie vor nicht nachvollziehbar.
Zwar bekundet Swissgrid Verständnis für die Anliegen der Gemeinden und signalisiert die Bereitschaft, bei der Suche nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für die jetzigen Swissgrid-Räumlichkeiten zu unterstützen - mit dem Ziel, die Stromgeschichte der Region Laufenburg weiterzuschreiben.
Diese Zusage freut den Gemeinderat, sie ist ihm aber zu unverbindlich und zu vage. Zwar anerkenne Swissgrid damit indirekt die Standortvorteile Laufenburgs, doch fehle der Tatbeweis. Aus Sicht des Gemeinderates bleibt das oberste Ziel, die Swissgrid-Arbeitsplätze in Laufenburg halten zu können.
Neue Fragen aufgetaucht
Das Gespräch mit Swissgrid hat auch neue Fragen aufgeworfen. So informierte Swissgrid, dass die Netzinfrastruktur am Standort Kaisten in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnt und allenfalls gar ausgebaut werden soll. Bisher haben die Laufenburger und Kaister die Energie-infrastruktur in der Region akzeptiert, weil sie der Region in Form von Arbeitsplätzen auch einen Nutzen brachte.
Seit Jahrzehnten fühlt man sich hier mit Swissgrid und ihren Vorgängern verbunden und ist stolz, als wichtige Drehscheibe im europäischen Stromnetz zu gelten. Wird dieses partnerschaftliche Einvernehmen nun mit der Verlagerung der Arbeitsplätze durch Swissgrid einseitig aufgekündigt, so sind Nutzen und Last zukünftig, aus Sicht der Gemeinde, ungerecht verteilt.
Laufenburg hat bekannte Standortvorteile
Die Standortvorteile von Laufenburg, wie die attraktiven Wohnangebote, die malerische Altstadt, das lokale Einkaufs- und Kulturangebot, die Natur mit Rhein, die Nähe zum Wirtschafts- und Kulturzentrum Basel sowie zum angrenzenden süddeutschen Raum oder die interessanten Möglichkeiten für Firmenansiedlungen, sind bekannt.
Der Laufenburger Gemeinderat glaubt daher weiterhin, dass Swissgrid mit der Standortverlegung einen unnötigen Fehler macht und Laufenburg für die Netzgesellschaft ein optimaler und bewährter Standort bleibt und fordert die Swissgrid-Verantwortlichen deshalb auf, den Standortentscheid nochmals zu überprüfen.
Gespräche werden fortgesetzt
Die Stadt wird weiter für den Verbleib von Swissgrid in Laufenburg kämpfen. Hierzu soll das Gespräch mit den Swissgrid-Verantwortlichen weitergeführt und nach einer einvernehmlichen, verbindlichen Lösung gesucht werden.
Die bereits von einigen hundert Bürgerinnen und Bürger unterschriebene Petition für den «Verbleib von Swissgrid im Fricktal» wird den Gemeinderat in seinem Einsatz unterstützen. Sie wird demnächst beim Aargauer Regierungsrat, beim Bundesamt für Energie und bei Swissgrid eingereicht. (kgh)