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An der Kantonsschule Baden ist mit Bakterien kontaminiert, die schwere Lungenentzündungen verursachen können.
Am Dienstagabend wurden Schülerinnen und Schüler sowie Eltern der Kantonsschule Baden per Mail informiert: «Eine Überprüfung der Warmwassererzeugung an der Kanti Baden hat ergeben, dass das Warmwasser in den Duschen mit Legionellen kontaminiert ist», teilte Rektor Daniel Franz mit.
Die Bakterien können die «Legionärskrankheit» verursachen: Die ersten Symptome zeigen sich zwei bis zehn Tage nach der Ansteckung mit Fieber, Husten, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Appetitverlust. Die Krankheit kann als leichte bis schwere Lungenentzündung verlaufen, die tödlich enden kann, wie es auf der Website des Bundesamtes für Gesundheit heisst.
Aus Sicherheitsgründen hat der Kanton entschieden, dass alle Duschen ausser die Duschen im Sporthallenprovisorium per sofort für voraussichtlich eine Woche gesperrt werden. «Entsprechend ist das Duschen nach dem Sportunterricht für diesen Zeitraum nicht immer beziehungsweise nur eingeschränkt möglich», heisst es in der Mail. Leitungswasser, das aus dem Hahnen komme, sei nicht kontaminiert und könne bedenkenlos genutzt werden.
Die Schülerinnen und Schüler auf dem Kantonsschulareal zeigten sich am Mittwochnachmittag gelassen. «Die Legionellen waren heute schon ein Thema in unserer Klasse, aber Angst hat niemand. Viel mehr wird über das Corona-Virus diskutiert», sagte eine Schülerin. In der Nachmittagspause sagte ein Kantonsschüler: «Etwas unangenehm ist, dass wir nicht duschen können nach dem Sportunterricht. Wir erhalten Feuchttücher und benutzen viel Deo», sagt er und lacht.
Bisher habe man keine Kenntnis von erkrankten Personen, teilt das kantonale Departement Bildung, Kultur und Sport auf Anfrage mit. Das Gefährdungspotenzial könne nur schwer eingeschätzt werden. Gefunden wurden die Legionellen, weil es Beanstandungen gab, dass das Duschwasser zu wenig warm sei. «Dies war auch der Auslöser für die Probeentnahmen an der Kantonsschule Baden. Zu hohe Legionellen-Werte lassen sich auf eine zu tiefe Warmwassertemperatur zurückführen», so das BKS.
Seit wann die Grenzwerte überschritten worden sind, lasse sich nicht feststellen. Und auf die Frage, wie stark der Grenzwert überschritten worden sei, lautet die Antwort: «Die von einer externen Firma gemessenen Werte überschreiten den Grenzwert an mehreren Stellen in unterschiedlichem Ausmass. Am deutlichsten überschritten waren die Grenzwerte in den Duschen.»
Am Mittwoch wurden Sofortmassnahmen ergriffen, mit dem Ziel, dass die Legionellen-Grenzwerte so bald wie möglich wieder eingehalten werden können. Diese Massnahmen umfassen Spülungen, Erhöhung der Wassertemperatur sowie allenfalls den Einsatz von chemischen Mitteln. Die Massnahmen sind seitens Kantonsschule Baden mit technischer Unterstützung der Immobilien Aargau und zusammen mit externen Spezialisten bereits angegangen worden.