Neue Medien
Lehrer informierten sich über Chancen und Gefahren von Facebook und Co.

20 Lehrer der Kreisschule Rohrdorferberg wollten mehr wissen über Facebook, iPhone und Twitter. Dafür haben sie die Ausstellung «Home» in Lenzburg besucht. Diese befasst sich mit dem Thema digitale Medien.

Jan Kutschera
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Thema bleibt aktuell:

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Keystone

«Viele Leute sind sich nicht bewusst, welche Gefahren im Internet verborgen sind», ist Adrian Müller überzeugt. Deshalb schaute er sich mit rund 20 Lehrerkollegen der Kreisschule Rohrdorferberg die Ausstellung «Home» im Lenzburger Zeughaus an.

iPad zeigt den Weg

Zu Beginn ging eine Gruppe auf einen Rundgang durch die Ausstellung. Dafür mussten die Lehrer erst einmal ihre Schuhe gegen Socken tauschen – weil man sich in «Home» wie zuhause fühlen soll. Dementsprechend ist die Ausstellung eingerichtet: In einem grossen Raum zum Beispiel stehen Sofas, auf denen man es sich bequem machen kann.

Durch die Ausstellung wurden die Lehrer von einem iPad geführt, damit übten sie den Umgang mit sozialen Medien am Objekt. Kurzfilme vermittelten ihnen die Geschichte der Technologie im 20. Jahrhundert. Am Ende fand ein Diskussionsforum über Gewaltspiele statt. Schulsozialarbeiterin Erika Solèr stellte fest, dass es praktisch keine Spiele mehr für Jugendliche ab 12 Jahren gebe , in denen keine Gewalt vorkomme. «Fussball und -Eishockeyspiele im Internet werden mit der Zeit langweilig für sie.» Einer der Lehrer entgegnete, es gäbe ungefährliche Games, zum Beispiel Managerspiele, die man unendlich lang spielen könne.

Twitter, Google Earth, iPhone, etc.

Für die zweite Lehrergruppe stand ein Workshop auf dem Programm. Dort ging es darum, einen Animationsfilm zu drehen. Die Lehrer mussten mit Knete Figuren machen und diese auf verschiedene Weise in Szene setzen. Das Ergebnis liess sich sehen. Workshop-Moderatorin Aline Minder: «Tolle, lustige Filme.»

Am Nachmittag präsentierte die Moderatorin den Gästen verschiedene Arten von sozialen Medien: Twitter, Google Earth und das iPhone mit seinen unzähligen Apps. Danach konnten die Lehrer soziale Medien wie etwa Skype gleich selbst zu testen.

So schützen sich Lehrer auf Facebook

Auf einem Laptop erklärte Sekundarlehrer Sven Vögeli den Kollegen, wie Facebook funktioniert. Anhand seines Facebook-Profils erläuterte er ihnen die Funktionen dieses sozialen Netzwerks. «Ich bin erschreckt, dass es immer noch Lehrer gibt, die sich noch nie richtig mit Facebook auseinandergesetzt haben.» Aber auch Eltern seien zu wenig über die Gefahren im Internet informiert. «Das wird von den Jugendlichen gnadenlos ausgenützt.»

Dies bestätigte Vögelis Lehrerkollege Adrian Müller: «Die Jugendlichen meinen, sich mit dem Computer und im Internet auszukennen, sie schreiben massenweise E-Mails. Doch von einer Powerpoint-Präsentation haben sie keine Ahnung.» Die Sprache, die sie im Facebook benützen, werde von ihnen im realen Leben benützt.

Die Lehrer waren sich einig, dass die Ausstellung spannend ist. Insbesondere für Leute, die sich nicht gross mit sozialen Medien auseinandersetzen, sei hilfreich. «Ich empfehle die Ausstellung allen Eltern dringend.»

Um die Leute für das Thema zu sensibilisieren, veranstaltet die Kreisschule Rohrdorferberg im November einen Medientag. Dort wird intensiv über Facebook und iPhone informiert. Es sei schlimm, dass schon Zweitklässler mit einem iPhone herumlaufen, gab Schulsozialarbeiterin Erika Solèr zu bedenken. «Doch ohne iPhone ist man out.»