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Nach zwei erfolglosen Anläufen gibt der Schnapsbrenner das Restaurant in Stetten auf. Die neuen Pächter sind in der Aargauer Gastro-Szene bekannt.
Am Freitag wird in der «Krone» in Stetten Wiedereröffnung gefeiert. Die jüngste Vergangenheit des Restaurants verlief äusserst wechselhaft. Es ist der dritte Anlass dieser Art in knapp zwei Jahren. Die Eröffnungen im März 2018 und im April 2019 gingen auf das Konto von Lorenz Humbel.
Der Geschäftsführer der Spezialitätenbrennerei Humbel wollte in der «Krone» eine neue Ära einleiten, gibt nun aber das Zepter ab und hat mit Sezivar Rahmani einen Nachfolger als Pächter gefunden. Rahmani, der zuletzt neun Jahre in der Endinger «Post» wirtete, empfängt mit seiner Familie ab heute die «Krone»-Gäste.
Nicole Lüthy war gemeinsam mit Humbel Geschäftsführerin der «Krone». «Es sind schwierige Zeiten, um ein Restaurant zu führen», sagt sie. Der wirtschaftliche Faktor sei am Ende ein Grund von mehreren gewesen, die zum Entschluss führten, den Betrieb Ende September 2019 einzustellen. «Es sind viele Zahnräder, die ineinandergreifen müssen», betont Lüthy, «sobald eines in die falsche Richtung dreht, kommt der Betrieb ins Stocken.»
Bei der Eröffnung im März 2018 waren die Erwartungen und die Euphorie noch gross. Doch bereits ein halbes Jahr später wurde eine Denkpause angekündigt. «Wir haben zu viel von uns erwartet und selber zu hohe Erwartungen geschürt», sagte Lorenz Humbel damals selbstkritisch.
Erschwerend sei hinzugekommen, dass die «Krone» zu Beginn überrannt wurde. Das habe unter anderem dazu geführt, dass die Abläufe in der Küche nicht mehr stimmten und die Gäste lange auf ihr Essen warten mussten.
Freitag, 24. Januar, 18 Uhr
Ein halbes Jahr später, im April 2019, war die Denkpause beendet und die «Krone» wurde erneut vom Duo Humbel/Lüthy eröffnet. In der Küche präsentierte man ein neues Team, doch im September war erneut Schluss, diesmal endgültig. «Wir haben viel Herzblut in das Projekt gesteckt», sagt Nicole Lüthy, nun habe man aber einen Nachfolger gefunden, dem man die «Krone» mit einem guten Gefühl und Gewissen übergeben könne.
«Die Rahmanis sind eine Familie, die Chance, dass die Zahnräder ineinandergreifen, ist hoch.» Sezivar Rahmani und seine Frau Florije stehen in der Küche, Tochter Azra Ameti leitet die Administration, Tochter Amira Rahmani den Service. Bei Bedarf sind zwei weitere Töchter einsatzbereit.
Wie bereits Lorenz Humbel hat auch Vater Rahmani einen fünfjährigen Pachtvertrag unterzeichnet. Besitzer der Liegenschaft an der Oberdorfstrasse ist die Badener Firma R Immo AG. Die Rahmanis haben zudem eine Kaufoption auf das Restaurant, müssen sich aber nach drei Jahren entscheiden. Für ihn sei das weniger interessant, sagt Sezivar Rahmani, «aber für meine Tochter Azra Ameti könnte das eine Option sein, sie hat das Wirtepatent».
Sezivar Rahmani ist vor 30 Jahren aus Mazedonien in die Schweiz gekommen und arbeitet seitdem im Gastgewerbe. 2006 wurden er und seine Töchter eingebürgert. Die Familie wohnt in Oftringen, «aber wir schauen jetzt, ob wir etwas in Stetten finden», sagt Rahmani.
Neun Jahre wirtete die Familie im Restaurant Post in Endingen, dann wurde das Gebäude verkauft. Für 1,1 Millionen Franken hätte Rahmani zuschlagen können, doch das war ihm zu teuer. «Jetzt bin ich einfach froh, dass wir hier in Stetten etwas Neues gefunden haben», sagt der 56-Jährige. «Die Familie bringt viel Elan mit», sagt Nicole Lüthy, «ich hoffe sehr, dass sie im Dorf mit offenen Armen empfangen wird.»
An der neuen Wirkungsstätte kündigt Rahmani eine gutbürgerliche Schweizer Küche, Pizza und Fleisch vom heissen Stein an. Die Weinkarte wurde zusammen mit Lorenz Humbel überarbeitet. Der Mittwoch wird der Ruhetag sein, an den anderen Tagen ist das Lokal von 11 bis 14 Uhr und von 17 bis 24 Uhr geöffnet.