Der Mägenwiler Gemeinderat lehnt die Anfrage für eine Antenne bei der Schulhauswiese ab. Obwohl damit Einnahmen im höheren vierstelligen Bereich erzielt werden könnten.
Baugesuche für Mobilfunkantennen lösen immer wieder Diskussionen und Einsprachen aus. In Mägenwil lässt es der Gemeinderat in einem Fall erst gar nicht so weit kommen. Der Gemeinde lag die Anfrage eines Anbieters vor. Der Wunsch: einen Flutlichtmasten bei der Schulhauswiese gegen eine jährliche Entschädigung mit einer Mobilfunkantenne zu bestücken.
In einer Mitteilung schreibt die Gemeinde: «Der Gemeinderat hielt den vorgeschlagenen Standort direkt neben der Schule als nicht geeignet für einen Mobilfunkmasten, obwohl damit Einnahmen erzielt werden könnten, und gab der Unternehmung entsprechende Rückmeldung.» Damit kam das Prozedere mit Prüfung, Behördenbewilligungen, öffentlicher Auflage und allfälligen Einsprachen erst gar nicht in Gang.
Der geplante Standort liegt im Nordosten des Sportplatzes bei der Kreuzung Schulweg/Friedhofstrasse. Gemeindeammann Peter Wiederkehr (Die Mitte) sagt, dass der Gemeinderat einstimmig der Meinung war, dass an einen solchen Ort mit Kleinkindern keine Antenne gehöre. «Als Gemeinde können wir Nein zur Anfrage sagen. Wenn jedoch ein Privater sein Grundstück anbietet, sind uns die Hände gebunden.»
Wiederkehr macht keinen Hehl daraus, dass man auch Diskussionen im Dorf verhindern wollte. «Hätte der Gemeinderat den Standort bewilligt, hätte das Reaktionen aus der Bevölkerung gegeben und der Gemeinderat wäre im Fokus gestanden.» Wiederkehr, der früher im Energiesektor tätig war, betont, dass er keineswegs ein Gegner von 5G sei. «Ich persönlich habe keine Bedenken. Jeder schreit heute nach gutem Empfang und hoher Bandbreite und trägt ein Handy in der Hosentasche. Trotzdem habe ich auch Verständnis für Leute, die sich Sorgen machen.»
Mägenwil ist allerdings nicht bekannt für Widerstand gegen Mobilfunkantennen wie etwa Freienwil oder Künten. Bereits heute gibt es im Dorf drei 5G-Antennen im Industriegebiet. Eine vierte liegt direkt hinter der Gemeindegrenze in Wohlenschwil. «Die Autobahn und die SBB-Linie machen Mägenwil interessant für Anbieter, da sie die Streckennetze möglichst gut abdecken wollen», sagt Wiederkehr, der seit Anfang Jahr im Amt ist.
Auch für die Gemeinde hätte eine Zusage zur Anlage bei der Schule ihren Reiz gehabt. Für die Nutzung des Flutlichtmastens hätte der Antennenbetreiber ein jährliches Entgelt im höheren vierstelligen Bereich bezahlt. Geld, das die nicht auf Rosen gebettete Gemeinde gut gebrauchen könnte.
Unabhängig vom Korb der Gemeinde für den Standort bei der Schule liegt seit dem 21. Februar ein Baugesuch für den Neubau einer Mobilfunkanlage mit Mast, Systemtechnik und neuen Antennen auf. Gesuchsteller ist die Swisscom. Die 25 Meter hohe Anlage ist im Industriegebiet an der Almuesenacherstrasse 2a geplant. Das Gesuch war bereits im August bei der Gemeinde eingetroffen, nach einem Monat Prüfung ging es an den Kanton, der im Februar seine Zustimmung erteilte.
Die öffentliche Auflage des Baugesuchs dauert bis zum 22. März. Einspracheberechtigt sind Personen in einem Umkreis von rund 750 Metern. Für Wiederkehr ist klar, dass man hinter diesem Projekt stehen kann. «Solange die Werte eingehalten werden, gibt es aus meiner Sicht nichts dagegen einzuwenden.»