Region Baden
Mägenwil ist bei Einbrechern beliebt – so häufig sind andere Gemeinden betroffen

Neue Zahlen der Mobiliar belegen: Die Gefahr, von Dieben heimgesucht zu werden, variiert je nach Gemeinde in der Region Baden stark.

Pirmin Kramer
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Die Nähe zur Autobahn macht Mägenwil für Einbrecher attraktiv. (Symbolbild)

Die Nähe zur Autobahn macht Mägenwil für Einbrecher attraktiv. (Symbolbild)

Thinkstock

In welcher Gemeinde der Bezirke Baden und Zurzach schlagen Diebe am häufigsten zu? Eine Antwort liefern die Zahlen der Versicherung Mobiliar, die sich auf eine grosse Datenmenge zu Einbruchdiebstählen berufen kann, da fast jeder dritte Bewohner der Schweiz seinen Hausrat bei ihr versichert hat. Ausgewertet wurden die Jahre 2013 bis 2017, wobei es nur jene Gemeinden in die Statistik schafften, für die genügend Daten vorhanden waren.

Am häufigsten eingebrochen wurde im Bezirk Baden in Mägenwil: Hochgerechnet 70 pro 1000 Kunden der Versicherung waren betroffen. Gemeindeammann Daniel Pfyl (SVP): «Das ist wohl kein Zufall, denn unsere Gemeinde verfügt über einen Autobahnanschluss.» Bernhard Graser, Mediensprecher bei der Kantonspolizei Aargau, bestätigt: «Ein wichtiger Faktor ist die Nähe zur Autobahn. Die Autobahn bietet den Dieben die Möglichkeit, sich in kurzer Zeit schnell vom Tatort zu entfernen und so die Fahndung zu erschweren.» Insbesondere die Gemeinden entlang der A1 seien deswegen öfter von Einbrüchen betroffen, beispielsweise die Region Baden sowie das Limmattal. Diese Aussage deckt sich mit den Zahlen der Versicherung, wonach etwa in Ennetbaden, Würenlos, Neuenhof, Killwangen oder Wettingen im Vergleich zum Rest des Bezirks häufiger eingebrochen wird.

Anfällig für Einbrüche seien ausserdem Gemeinden in der Nähe der Landesgrenze, so Graser. «Wenn die Täterschaft in kurzer Zeit in ein anderes Land gelangt, wird es definitiv nicht einfacher, sie zu ermitteln.» So lässt sich womöglich erklären, warum Kaiserstuhl verhältnismässig oft von Einbrechern heimgesucht wird.» Laut «Mobiliar» sind auch Orte mit hoher Bevölkerungsdichte und vielen Einpersonenhaushalten besonders gefährdet.

Die gute Nachricht: Zuletzt sank die Zahl der Wohnungseinbrüche im Aargau; 2018 lag die Zahl 20 Prozent tiefer als im Vorjahr. Und in den drei Monaten des laufenden Jahres wurde kantonsweit 203- mal eingebrochen und somit 17 Prozent weniger oft als in der Vorjahresperiode. Viele Einbrüche wären vermeidbar, sagt Graser: «Die Haustür und die Balkontür sowie Fenster konsequent zu schliessen, bevor man das Haus oder die Wohnung verlässt, kann bereits viel bewirken.» Viele Bewohnerinnen und Bewohner setzen derzeit zudem auf Alarmanlagen und Überwachungskameras, deren Verkauf im Onlinehandel boomt, wie die «SonntagsZeitung» kürzlich berichtete.