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Mit seinen kahlen Ästen und trockenen Astspitzen hat der Mammutbaum in Oberrohrdorf etwas skelettartiges. Das Wahrzeichen des Dorfes ist ein Sorgenkind. An einem Pilz leidet der Baum aber nicht.
Er ist nicht zu übersehen, der alte Riese, der Mitten im Dorf steht und als Oberrohrdorfer Wahrzeichen gilt. Doch so schön er an Weihnachten auch leuchten mag – wer vorbei fährt, stellt fest, dass der Mammutbaum mit seinen vielen nackten Ästen gar skelettartig aussieht. Laborproben im letzten Jahr hatten ergeben, dass der Baum an einem Pilz erkrankt ist. Zudem stellte sich heraus, dass er unter einem Wassermangel leidet. Die Frage, ob der Baum in der Zwischenzeit noch kränker geworden ist, ist daher naheliegend.
Claus Bornholt, Kommunikationsbeauftragter vom OK Mammutchristbaum, gibt Entwarnung: «Ein Zürcher Spezialist hat nach dem Pilzverdacht im letzten Herbst erneut Holzproben unter dem Mikroskop untersucht.» Dazu seien mehrere Äste an verschiedenen Stellen des Baumes abgeschnitten worden. Zudem seien diverse Nadelproben, auch aus unterschiedlichen Bereichen des Baumes, analysiert worden.
Jetzt stehe fest: «Der Baum leidet weder an einem Pilz noch an anderen Krankheiten», versichert Bornholt. Daraufhin seien vier Bodenproben entnommen worden, um festzustellen, ob der Boden gedüngt werden müsse. «Die Proben ergaben jedoch, dass der Boden über eine ausgezeichnete Nährstoffversorgung verfügt.»
Grund für seine kranke Erscheinung sei nach wie vor der Wassermangel, der im letzten Jahr festgestellt worden sei. «Seither haben wir diverse Massnahmen getroffen. Zuerst wurde eine beträchtliche Menge an Nadelstreu am Fusse des Baumes entfernt sowie Äste geschnitten, damit Wasser überhaupt absickern kann.» Der Baum wird bewässert, «und zwar ganz ökologisch mit Regenwasser, das vom Haus daneben abgeleitet wird».
Bei trockenem Wetter komme zusätzlich ein Schlauch zum Einsatz. Die nächste Beurteilung durch einen Spezialisten steht im Sommer an. Bis dahin erhofft sich Bornholt, dass die Gesundheit des Sorgenkindes stabil bleibt.