Baden
Mangelnde Hygiene an der Badenfahrt: Jeder vierte Betrieb beanstandet

Lob für Amateure, Tadel für Profis: Das Amt für Verbraucherschutz führte an der Badenfahrt Lebensmittelkontrollen durch. Jeder vierte Betrieb wurde beanstandet. Die Festbeizen der Vereine schnitten besser ab als Restaurants und Bars.

Pirmin Kramer
Drucken
Das kantonale Amt für Verbraucherschutz nahm die Betriebe an der Badenfahrt unter die Lupe: «Die eigentlichen Profis hätten eine Schulung ebenso nötig gehabt wie die Verantwortlichen der Festbeizen.» Das Foto zeigt den Stand "Soi Siam", der nicht beanstandet wurde und bei dem man das Essen bedenkenlos geniessen konnte.

Das kantonale Amt für Verbraucherschutz nahm die Betriebe an der Badenfahrt unter die Lupe: «Die eigentlichen Profis hätten eine Schulung ebenso nötig gehabt wie die Verantwortlichen der Festbeizen.» Das Foto zeigt den Stand "Soi Siam", der nicht beanstandet wurde und bei dem man das Essen bedenkenlos geniessen konnte.

Sandra Ardizzone

Ob Wildschwein, Matjes-Brötchen, äthiopische Spezialitäten oder Rösti: Die Essensauswahl an der Badenfahrt vergangenen August war riesig. 90 Festbeizen, 39 öffentliche Restaurants und Bars sowie 82 Verpflegungsstände standen den 1,2 Millionen Gästen zur Auswahl. Doch konnte die kulinarische Qualität mit der Quantität mithalten? An drei Abenden führte das kantonale Amt für Verbraucherschutz mit mehreren Teams Lebensmittelkontrollen in allen 211 Betrieben durch.

«Erfreulicherweise konnte im Vergleich zum Stadtfest vor fünf Jahren eine erneute Verbesserung festgestellt werden», lautet das Fazit im Jahresbericht des Verbraucherschutzes, der gestern Dienstag veröffentlicht wurde. Nur noch in 26 Prozent aller Badenfahrt-Betriebe wurden die Hygienevorschriften nicht eingehalten. Zum Vergleich: Beim Stadtfest 2012 wurden 36 Prozent aller Festbeizen, Verpflegungsstände sowie öffentlichen Restaurants und Bars beanstandet, bei der Badenfahrt 2007 lag die Quote gar über 50 Prozent.

Von den 82 Lebensmittelständen verstiessen 31 gegen die Vorschriften. Die 90 mehrheitlich von Vereinen betriebenen Festbeizen hingegen erhalten ein gutes Zeugnis: Bei der grossen Mehrheit (78) konnten die Badenfahrt-Gäste das Essen ohne Bedenken geniessen. Erstaunlich: Elf von 39 öffentlichen Restaurants- und Bars, die in die Badenfahrt eingebunden waren, wurden beanstandet. Dazu heisst es im Bericht des kantonalen Verbraucherschutzes, die Verantwortlichen der Festbeizen seien im Vorfeld der Badenfahrt über die relevanten lebensmittelrechtlichen Vorschriften informiert worden.

Diese Veranstaltungen betreffend Hygiene, Deklaration, Passivrauchschutz, Jugendschutz und Alkoholprävention hätten sich positiv auf die Qualität und die Hygiene ausgewirkt. Die Kontrollen am Fest hätten gezeigt, dass die «eigentlichen Profis» eine Schulung ebenso nötig gehabt hätten. Die Beanstandungen mussten hauptsächlich wegen fehlender beziehungsweise ungenügender Handwaschgelegenheiten (total 22), fehlender Temperaturkontrollen (21), ungenügender Deklaration (21), mangelhafter Ordnung und Sauberkeit (10) sowie zu hoher Temperaturen (9) ausgesprochen werden.

In zwei Fällen mussten die gelagerten und kühlhaltepflichtigen Lebensmittel direkt vor Ort entsorgt werden – wegen Temperaturen von über 20 Grad Celsius in Fleischprodukten. In drei Fällen wurde das fehlende Jugendschutzplakat beanstandet, in einem Fall ein Verstoss gegen die Passivrauchbestimmungen.

Erinnerungen an die Badenfahrt – die schönsten Augenblicke:

Badenfahrt 2017: Die schönsten Augenblicke
34 Bilder
Leinen los heisst es auf der Hochbrücke bei Herrn Schmidt.
Das Finale des Festspiels mit Merker Bianca und Musical Space Dream.
Festbeizen in neuen Dimensionen: «universALL» und «Dorian Grey».
Adrian Stern vor heimischem Publikum mit lokalen Musikern.
Die Beiz "Kubbbeiz zum chliine Björn" des Aargauischen Kubbverbands, vor der immer wieder Kubb gespielt wird.
Wer verliebt sich bei diesem Anblick nicht in das malerische Baden?
Die serbische Beiz "Kolo Baden" bot ein gemütliches Plätzchen an der Limmat und bot Live-Musik.
Einfach toll – die Badenfahrt bei Nacht. Schön war's: Die Badenfahrt 2017 bleibt in bester Erinnerung.
Die Projektion "Ouroburus" von Pascal Arnold beleuchtet den Stadtturm an der Badenfahrt. (21. August 2017)
Die Zurzibiet-Beiz "Baumhuus" auf dem Schlossbergplatz.
Festbesucher auf dem Schlossbergplatz. (21. August 2017)
Der erste Samstagabend wurde zu einer langen Partynacht. Die Dancefloors waren pumpenvoll. Im Bild: Charlies Dampfer.
Kreativ gestaltete Bars zierten die Limmat-Hochbrücke an der Badenfahrt. Das grosse Volksfest zählte mehr als 1,2 Millionen Besucher.
Umgekehrt: Die Zürcher Zünfte beehren die Aargauer Badenfahrt.
Nächtliches Baden mit Blick auf die Hochbrücke.
Exklusiv: Die Spanischbrötlibahn durfte als erste durch den neuen Bustunnel fahren.
Hoch hinaus.
Auch für Kinder ist die Badenfahrt ein Heidenspass.
Die SNCF-Lokomotive 30.R.1244 war am ersten Festsonntag mit ihrem Halt in Baden ein Publikumsmagnet.
Bei diesem Anblick schlägt wohl so manches Kinderherz höher – und nicht nur.
Hier steigt zehn Tage lang Party: unter der Hochbrücke.
Die Kreativität kennt keine Grenzen an der Badenfahrt: ein Pool in der Bar.
Die Raketenbeiz – ein Hingucker.
Jauchzen und Kreischen in der Lunapark-Region.
Innig: Ein Kuss während des Konzerts der Pedestrians
Mit allen Sinnen dabei: Der Dirigent des Wasserspiels, das beim Tränenbrünneli aufgeführt wird.
Leidenschaftlich: Adrian Stern bei seinem Konzert
Aufregend: Eine temporeiche Fahrt im Lunapark
Ausgelassen: Die Party-Nacht im Oceans Club
Konzentriert: Gezielter Wurf an den Kubb-Meisterschaften im Kurpark
Vorfreude: Blick aus dem Führerstand der Dampflock
Dynamisch: Ein Mädchen misst seine Kraft am Box-Automaten
Kreischend: Das Service-Team der Polygon-Bar in bester Laune

Badenfahrt 2017: Die schönsten Augenblicke

Sandra Ardizzone