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Baden
Wegen Drohungen gegen Beamte in Fislisbach wurde ein Mann vorübergehend festgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eröffnet. Da der Mann wieder auf freiem Fuss ist, hat die Gemeinde vorsichtshalber eine Sicherheitsfirma beauftragt.
«Als ich vorhin beim Gemeindehaus Fislisbach war, wurde dieses durch einen Sicherheitsdienst bewacht. Anscheinend sei es zu einem Gewaltdelikt auf einer Abteilung gekommen», schreibt eine Leserin. Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, bestätigt: Ein Mann hatte am Montagnachmittag vor einem Beamten des regionalen Betreibungsamtes Heitersberg-Reusstal in Niederrohrdorf einen Ausraster: Dabei sprach er verbale Drohungen gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Fislisbach aus. «Der Hintergrund war eine betreibungsrechtliche Angelegenheit, zu der wir keine näheren Angaben machen», sagt Graser.
Das Betreibungsamt habe die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal angerufen. «Der Schweizer wurde festgenommen und der Kantonspolizei überführt.» Die Polizei gehe in jedem Fall konsequent gegen Personen vor, die Drohungen gegen Gemeinden und Behörden ausstossen würden. Gegen den Mann, der für einen halben Tag inhaftiert wurde, hat die Staatsanwaltschaft Baden eine Strafuntersuchung eröffnet.
Gemeinderat beunruhigt
Dass der Schweizer wieder auf freiem Fuss ist, beunruhigt: In der Zwischenzeit hat die Gemeindeverwaltung Fislisbach einen privaten Sicherheitsdienst engagiert. Diesen Entscheid getroffen hat der Gemeinderat. «Wir werden nicht überwacht oder bewacht», relativiert Gemeindeschreiber Donat Blunschi. «Der Gemeinderat hat damit angemessene Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Mitarbeitenden umgesetzt.»
Leider sei es schweizweit eine Tatsache, dass Mitarbeitende in den öffentlichen Diensten diversen Konfrontationen ausgesetzt seien. «Solche massive Drohungen treten vereinzelt auf und führen – wie im vorliegenden Fall – zu polizeilichen Ermittlungen und Verfahren vor der Staatsanwaltschaft.»
Ob der Mann, der diese Drohungen in Fislisbach ausgesprochen hat, in der Region bekannt ist, wollte Blunschi aufgrund des laufenden Verfahrens nicht näher erläutern.
«Es ist jeweils schwierig, das Gefährdungspotenzial solcher Personen und die Ernsthaftigkeit ihrer Aussagen einzuschätzen», sagt Polizeisprecher Graser. Dementsprechend ergreife die Polizei alle notwendigen Massnahmen, Gefahren bei solchen Meldungen abzuwehren.