Aus Kostengründen hat die Gemeinde drei Asyl-Container nur notdürftig unterhalten – jetzt müssen neue her.
Seit bald 30 Jahren steht an der Feldstrasse bei der Guggerwiese in Fislisbach eine Containersiedlung für Asylsuchende. Damals ging die Gemeinde davon aus, dass die drei Pavillons nur als Übergangslösung dienen würden. Doch weil sich die Asyl-Situation verschärfte, wurden die Container immer weiterbenutzt. Jetzt aber will die Gemeinde die Unterkunft ersetzen. «Die Pavillons haben ihren Zenit endgültig überschritten. Sie sind marode und aus energetischer Sicht nicht mehr haltbar», sagt Gemeindeammann Silvio Caneri (CVP).
Der Gemeinderat holt derzeit bei verschiedenen Unternehmen Offerten für den Ersatz der Asylunterkunft ein. Noch ist nicht klar, wie die neuen Pavillons aussehen werden. Wichtige Kriterien seien aber, dass sich die Container gut in das Wohngebiet einfügen und von guter Qualität sind. «Die Wärmedämmung der bestehenden Pavillons ist sehr schlecht und auch die Elektroöfen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen.» Die Nebenkosten seien deshalb sehr hoch, zu hoch.
Das soll sich mit der neuen Unterkunft bessern. Caneri stellt aber klar, dass es sich bei den Ersatzbauten um keine Luxus-Ausführung handeln wird. Damit die Gemeinde eine künftige, temporäre Erhöhung der Aufnahmepflicht für Asylsuchende mit zusätzlichen Wohnplätzen abdecken kann, sollen die Container ausserdem aufgestockt werden können.
Doch weshalb hat die Gemeinde mit dem Ersatz so lange zugewartet? «Wir zogen eine Teilsanierung aus Kostengründen vor», sagt Caneri. So habe man in den Jahren die Pavillons regelmässig unterhalten und wo nötig, Fenster oder anderes ausgetauscht. «Doch jetzt sind wir an den Punkt gelangt, an dem sich ein Ersatz aufdrängt.» Über den maroden Zustand habe sich bisher kein Asylsuchender beschwert, sagt der Gemeindeammann, der gegenüber der Siedlung wohnt. Die Container seien nicht in einem derart schlechten Zustand, als dass man darin nicht mehr wohnen könnte. «Die Bauverwaltung sorgt dafür, dass man in den Einheiten wohnen kann.»
Derzeit sind 18 Personen an der Feldstrasse untergebracht. Weitere 5 Asylsuchende bewohnen eine Liegenschaft an der Oberrohrdorferstrasse. Vor kurzem konnte die Gemeinde eine Mietvereinbarung für eine zusätzliche Liegenschaft an der Mellingerstrasse abschliessen. Damit erfüllt sie die Aufnahmepflicht von insgesamt 26 Asylsuchenden. «Wir gehen davon aus, dass der Flüchtlingsstrom nicht abreissen wird. Mit den Liegenschaften und der neuen Unterkunft sind wir für die Zukunft gerüstet», sagt Caneri. Probleme mit Asylsuchenden habe man nie gehabt. Sie würden ein unauffälliges Leben in Fislisbach führen.
Die Gemeinde will im Frühjahr 2018 ein Projekt mit Kostenvoranschlag erstellen. «Ein Betrag für den Ersatz der drei Pavillons ist bereits im Erneuerungsfonds für das Jahr 2019 bereitgestellt», sagt Caneri. Die Realisierung der neuen Container-Siedlung ist im Sommer 2019 geplant. Bis dahin werden die nötigsten Unterhaltsarbeiten getätigt.