Turgi
Mathu Manivannan alias Dope Kid: «Der Badener Rap ist zu wenig bekannt»

Mathu Manivannan bringt sein erstes Album heraus – und will damit sich und den Rap in der Region bekannter machen.

Stefanie Suter
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Mathu Manivannan alias «Dope Kid» bringt sein erstes Album heraus.

Mathu Manivannan alias «Dope Kid» bringt sein erstes Album heraus.

Sandra Ardizzone

Noch fristet der Rap in der Region Baden ein stiefmütterliches Dasein. Während Bands wie Pedestrians, Al Pride oder Sänger Adrian Stern im Radio rauf und runter gespielt werden, hat es der Rap-Export aus der Bäderstadt schwer, überhaupt gehört zu werden. Dies will Mathu Manivannan alias «Dope Kid» aus Turgi nun ändern. Am 29. Januar bringt der 20-Jährige sein erstes Mixtape raus: eigene Texte gemischt mit vorgefertigten Beats aus dem Internet. Da die Beats nicht von ihm sind, können Fans das Album gratis von seiner Homepage herunterladen. Die schweizerdeutschen Songs sind mitunter in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entstanden. Unter anderem mit den Rappern Young C und Txaka, die Mathus Gruppe «DopeMuzik» angehören.

Geld verdient der junge Künstler mit tamilischen Wurzeln noch nicht mit seiner Musik. «Mir geht es in einem ersten Schritt darum, meine Songs und den Rap in Baden bekannter zu machen», sagt der gelernte Detailhandelsfachmann. «Es gibt so viele Leute hier, die rappen. Aber wenn man über die Badener Musik spricht, kommen sie nicht zur Sprache», sagt er und zieht sich seine Kapuze über den Kopf.

Vielleicht liege es an den groben Kraftausdrücken, die im Sprechgesang oft verwendet werden. Auch in Mathus Texten. «Das gehört im Rap einfach dazu. Vor allem, wenn man Gefühle wie Wut oder Trauer authentisch transportieren will», sagt Mathu, der mit seiner lockeren Art alles andere als aggressiv wirkt. «Ein Kraftausdruck ballt einfach viel mehr Power als ‹du Blödian›». Und es seien Wörter, welche die Jugendlichen brauchen, aber heftiger wirken würden, wenn sie konzentriert vier- bis fünfmal in einem Song vorkämen. Aber es sei klar: «Es muss immer zum Song passen.»

Die Stadt Baden spielt in Mathus Musik eine wichtige Rolle. So hat er nicht nur sein Album nach der Stadt benannt – «BMW» oder «Badens Most Wanted». Er rappt auch über die Stadt, dreht hier seine Musikvideos und lässt sich auf dem Schloss Stein oder auf dem Bahnhofsplatz inspirieren. «Es ist eine einzige Liebe», sagt Mathu, der bereits mit 13 Jahren anfing zu rappen. «Wir haben hier unsere Jugend verbracht und viel erlebt.» Und er ergänzt: «Jedes Mal, wenn man nach längerer Zeit zurückkehrt und das Schild ‹Baden› an der Ortseinfahrt sieht, fühlt man sich wieder zu Hause.»