Am Samstag erhielten 287 Kanti-Schüler ihr Diplom – wie vor 28 Jahren auch Stadträtin Ruth Müri, die in ihrer Rede für eine bewusste Sitzplatzwahl plädierte
Bedingt durch den Umbau des Kurtheaters Baden hielt die Kantonsschule Baden ihre Matura- und Berufsmaturitätsübergaben dieses Jahr in der hauseigenen Aula ab. An drei Feiern wurden 218 gymnasiale Maturzeugnisse überreicht, zusätzlich 59 Berufsmaturitätsausweise nach vier Jahren Wirtschaftsmittelschule und Praktikum sowie zehn dieser Diplome der Informatikmittelschule.
An der ersten Feier am Freitagabend waren die 69 Berufsmaturandinnen und -maturanden und zwei Gymnasialklassen an der Reihe. Zum Auftakt spielte die Big Band der Kantonsschule Baden unter Leitung von Reto Suhner. Nach Querflöte, Saxophon, Trompete, Gitarre, Keyboard, Klavier, Schlagzeug, Beatbox und Gesang begrüsste Rektor Daniel Franz die Erfolgreichen, ihre Eltern und Angehörigen sowie die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer.
Die traditionelle Festrede hielt Ruth Müri (Grüne), die als Badener Stadträtin das Ressort Bildung verantwortet, und Präsidentin der Schulkommission der Kanti Baden ist. Sie machte sich – 28 Jahre nach ihrer eigenen Maturfeier an gleicher Stätte – stark fürs vorne sitzen und führte wissenschaftliche Studien an, die zeigen, dass sowohl in der Schule als auch in weiterführenden Ausbildungen die Sitzplatzwahl im Schulzimmer oder Hörsaal einen Einfluss auf den Lernerfolg hat. Wer vorne sitzt, lernt leichter und erzielt bessere Resultate. Wer vorne sitzt, erhascht mehr Aufmerksamkeit der Lehrperson. Und zeigt damit auch sein Engagement. Trotzdem bleiben gerade die vordersten Reihen oft leer. Andernorts – in Theater, Oper oder Flugzeugen – sind die vorderen Plätze begehrt und deshalb auch teuer, in Parlamenten gar fix zugewiesen.
Zum Schluss rief Ruth Müri die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen dazu auf, Plätze an der Universität und der Fachhochschule aktiv auszuwählen, und sei es ein Platz ganz in der
Mitte!
Nach dem grossen Höhepunkt, der feierlichen Übergabe der Zeugnisse, die zum Übertritt an die nächsthöheren Bildungsinstitutionen berechtigen, liessen sich die glücklichen jungen Leute feiern – ein letzter Moment im Schatten der Schulgebäude. (az)