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Der Stadtrat hat einen neuen Zwischenbericht zum Energieleitbild 2006 vorgelegt. Dieser darf sich sehen lassen: Der Energieverbraucht wurde deutlich gesenkt und neue Techniken zur Stromgewinnung werden rege genutzt.
«Baden kann nicht seine eigene Energiewende einleiten», schickt Stadtammann Geri Müller voraus. Dennoch sind die Diskussionen um die nationale Energiewende auch an der Stadt Baden nicht vorbeigegangen. Im Einwohnerrat sind mehrere Vorstösse primär von linksgrüner Seite hängig, die vom Stadtrat eine stringentere Energiepolitik und weitergehende Massnahmen fordern. Die Vorstösse haben den Stadtrat veranlasst, einen Zwischenbericht zum Energieleitbild 2006 zu verfassen, der nun dem Einwohnerrat vorgelegt wird.
Gleichzeitig beantragt der Stadtrat einen neuen Rahmenkredit über 1,5 Mio. Franken. Der Rahmenkredit von 1993 über 5 Mio. wird bis 2013 ausgeschöpft sein. Damit die Stadt ihre geplanten Massnahmen bis 2016 umsetzen kann, braucht es zusätzliches Geld.
Zweites Re-Audit «Golden Award»
Die Energie-Bilanz im direkten Einflussbereich der Stadt – sprich bei den öffentlichen Bauten und Anlagen – darf sich sehen lassen. Obschon neue Gebäude dazugekommen sind, konnte der Energieverbrauch seit 1993 gesamthaft gedrosselt werden. Auf 1993 datiert das erste Energieleitbild, in dem sich die Stadt einen sparsamen und ökologischen Umgang mit der Energie auf die Fahne geschrieben hat.
Die energetische Bauweise (Minergie plus etc.), Energie-Effizienz, vermehrter Einsatz erneuerbarer Energien und die Förderung von Fernwärme gingen einher. Die Statistiken zeigen es deutlich: Kontinuierlich hat die Stadt den Einsatz von Wasserkraft, Holzschnitzelheizungen, Wärmepumpen, Abwärme, Fernwärmenetze und Solarenergie gesteigert.
Nicht von ungefähr erhielt die Stadt Baden über das Energiestadt-Label hinaus bereits im Herbst 2007 den «Europaen Energy Award Gold». Nach einem erfolgreichen Reaudit im 2010 wird im kommenden Jahr ein zweites angestrebt.
«Wir sind in Sachen Energieverbrauch sparsam und ökologisch unterwegs», lautet das entsprechende Fazit des Stadtrates. Was die Strategie für die nächsten Jahre anbetrifft, bedarf es laut Geri Müller einer guten Absprache mit der Regionalwerke AG Baden; die Einwohnergemeinde ist deren Alleinaktionärin.
Neues Energieleitbild 2016
«Das Energieleitbild 2006 ist in seinen Grundzügen auch in der aktuellen Energiediskussion noch gültig», erklärt Müller. In seinem Bericht an den Einwohnerrat spricht der Stadtrat von einer guten Grundlage, deren Leitlinien für die städtische Energiepolitik bis 2016 tauglich seien. Der Zwischenbericht zum Energieleitbild 2006 belege dies zumindest für den Zeitraum bis 2012.
Der Zwischenbericht zeigt die Aktivitäten der Stadt Baden und der Regionalwerke AG Baden auf. Es wird ersichtlich, wo welche Massnahmen getroffen worden sind und wo Nachholbedarf oder verstärkte Eingriffe notwendig sind. Den einzigen Wermutstropfen bildet dabei der Energie-Hub (Projekt bei der Heizzentrale des Kantonsspitals zur Wärme- und Erdgasproduktion mit einheimischem Holz). Die offene Spitalplanung sowie das Fehlen eines tragfähigen Businesskonzeptes liessen das Projekt scheitern.
Dennoch ist die anvisierte Wärmeenergieerzeugung aus erneuerbarer Energie von 7,5 Mio. Kilowattstunden (kWh) pro Jahr zu 47 Prozent erreicht, bis 2016 wird laut Stadtrat das Ziel erreicht, ebenso bei der Stromerzeugung (zurzeit 25% von budgetierten 1,5 Mio. kWh), nachdem in den vergangenen Jahren ein regelrechter Fotovoltaik-Boom eingesetzt hat.
Einwohnerratssitzung: Dienstag, 3. September, 19 Uhr, Aula Pfaffenchappe.