Mellingens Budget 2023 mit einem unveränderten Steuerfuss von 110 Prozent wurde ohne eine einzige Frage genehmigt. Konsultativabstimmungen gab es zur Weihnachtsbeleuchtung und zum Saunabetrieb im Hallenbad.
Gemeinderat Martin Huber präsentierte die beiden Kreditabrechnungen für die Sanierung mehrerer Strassen und der Erschliessung Grossmatt. Beide Kredite wurden deutlich unterschritten. Wobei Huber darauf hinwies, dass dies in Zukunft auch mal anders sein könne. Die Umstände mit Lieferengpässen und erhöhten Kosten im Bausektor können dazu führen, dass bereits gesprochene Kredite nicht eingehalten werden.
Vizeammann Evelyne Wernli präsentierte zwei kleine Umzonungen, welche auch im Zusammenhang mit der kürzlich eröffneten Umfahrung stehen. Auch diese wurden von den 92 anwesenden Stimmberechtigten einstimmig gutgeheissen.
Der Steuerfuss in Mellingen bleibt bei 110 Prozent. Das war wohl, was die meisten Anwesenden interessierte. Fragen zum Traktandum gab es keine. Die letzten Jahre hat Mellingen immer sehr defensiv budgetiert und am Ende besser abgeschnitten als prognostiziert. Diesmal ist ein Defizit von 638’000 Franken budgetiert. Die Investitionen dieses Jahr belaufen sich auf 7,5 Millionen Franken. Nächstes Jahr sollen es nur noch knapp zwei Millionen Franken sein. Die happigsten Posten sind die Projektierung und Sanierung der Gemeindestrassen mit fast der Hälfte sowie eine weitere Tranche für die frisch eröffnete Umfahrung von 621’000 Franken. Insgesamt bezahlt die Gemeinde 7,2 Millionen an die rund zwei Kilometer lange Strasse.
Noch immer steht eine mögliche Entschädigung aus der Umzonung anlässlich der Revision der Bau- und Zonenordnung im Raum. Dafür wurde eine Rückstellung von einer Million gemacht. Die Pro-Kopf-Verschuldung in Mellingen ist nach wie vor hoch und bewegt sich laut dem langfristigen Finanzplan zwischen 4000 und 4500 Franken, jedoch immer noch deutlich unter dem vom Kanton als kritisch eingestuften Wert von 5000. Von 2025 bis 2029 stehen mit der Sanierung des Hallenbades weitere kostenintensive Jahre bevor.
Viel mehr als die nackten Zahlen interessierte die Mellinger, ob die Weihnachtsbeleuchtung dieses Jahr montiert wird und die Hauptgasse sowie die Herzen erleuchtet. Der Gemeinderat hatte beschlossen, dass unter anderem die Weihnachtsbeleuchtung nicht installiert wird und die Sauna im Hallenbad geschlossen bleibt. Trudi Rubi meinte: «Gerade in diesem speziellen Jahr würde das vorweihnachtliche Licht etwas Wärme in die Herzen bringen.»
Die Entscheidung liegt in der Kompetenz des Gemeinderates und nicht der Gemeindeversammlung. Deshalb konnte nur eine Konsultativabstimmung durchgeführt werden. Diese zeigte jedoch klar, dass die Mehrheit der Mellinger auch dieses Jahr die markanten und beliebten Kerzen aufgestellt haben möchte. Eine weitere Konsultativabstimmung über die Sauna im Hallenbad zeigte ebenso deutlich, dass die Mehrheit mit der Schliessung leben kann.
Moritz Hubschmid war empört, dass die Sammelstelle beim Werkhof geschlossen werden soll. Gemeinderat Huber verwies auf die engen Platzverhältnisse. Zudem wurde die Sammelstelle angeblich immer weniger genutzt und um den geordneten Betrieb kümmern sich zwei längst pensionierte Männer, für die ebenfalls kein Ersatz gefunden werden konnte.
Der Überweisungsantrag, dass die Sammelstelle weiterhin offen bleiben soll und darüber an der nächsten Versammlung abzustimmen sei, wurde knapp abgelehnt. Damit ist die Zeit der Sammelstelle an Silvester zu Ende. Dafür leuchten dann vielleicht die Kerzen in der Altstadt. Der Gemeinderat wird an seiner nächsten Sitzung am Montag darüber entscheiden.